Pablo Picasso
Mann mit Gitarre (Homme à la guitare), 1918
Nach der »analytischen« Phase des Kubismus folgte von 1912 bis etwa 1919 die »synthetische«: In ihr entsteht der Bildgegenstand aus einer Collage von gemalten Flächen und Papierausschnitten. Das Gemälde ist ein Hochzeitsgeschenk Pablo Picassos für den Dichter Guillaume Apollinaire. Dieser war auch im Bereich des Absurden Theaters tätig und etablierte darüber hinaus den Kubismus als eine neue Bewegung der Malerei.
Von einer Gitarre sind der bauchige Korpus und das Schallloch deutlich zu erkennen. Ausgehend von diesen Gegenstandskürzeln, entpuppt sich die schwarze Fläche als Oberkörper des Musikanten, dessen Kopf durch die weiß, schwarz und blau strukturierte Prismenform gegeben ist. Picasso durchbricht hier die Illusion von Raum und Volumen: Das Räumliche kippt in die Fläche, die erkennbare Dinglichkeit ins Abstrakte.
Annelie Lütgens