Johann Matthias Kager
Die hl. Katharina von Engeln bekränzt und weiblichen Heiligen umgeben, um 1615
Das Blatt wurde zunächst als Arbeit eines anonymen niederländischen Meisters inventarisiert und danach einem Augsburger Meister um 1600 zugeschrieben, bis es von Heinrich Geissler als Arbeit Kagers erkannt wurde. 1613 wurde Kager die Erneuerung des Chors und die Erweiterung der Sakristei in der Kirche des Dominikanerklosters St. Katharina in Augsburg übertragen. Dazu gehörte auch der Hochaltar, der Szenen aus der Vita der Hl. Katharina darstellte. Erhalten ist von dem Hochaltar nur das Antependium – die Übertragung des Leichnams der Hl. Katharina durch die Engel auf dem Berg Sinai (Anm.1) –, während das Hauptbild verloren ist. Hierzu dürfte die vorliegende Zeichnung als Entwurf gedient haben: Das Thema der von Engeln bekränzten Hl. Katharina, der runde obere Abschluss und nicht zuletzt die Quadrierung sprechen für einen solchen Altarentwurf.
Peter Prange
1 Augsburg, Städtische Kunstsammlungen, Inv.-Nr. 6409; vgl. Gode Krämer: Deutsche Barockgalerie. Katalog der Gemälde. Städtische Kunstsammlungen Augsburg, Augsburg 21984, S. 140–143, Abb.