Julius Henricus Quinkhard, zugeschrieben
Jan Maurits Quinkhard, ehemals zugeschrieben

Bildnis des Isaac Walraven (nach Jan Maurits Quinkhard)

Die Zeichnung kann identifiziert werden mit dem auf der Auktion Van der Marck beschriebenen Porträt des Amsterdamer Malers, Goldschmieds und Kunstsammlers Isaac Walraven (1686–1765).(Anm.1) Dort ist der Urheber ebenso wie auf der Verso-Notiz der Hamburger Zeichnung als „J. Quinkhart“ beschrieben. Dies bezieht sich nicht auf den überaus produktiven Jan Maurits Quinkhard, dem das Blatt bisher zugeschrieben war, sondern auf dessen viel weniger bekannten Sohn Julius Henricus, der für die Signatur von Inv.-Nr. 1929-215 ebenfalls auf die zweite Initiale seines Namens verzichtete.(Anm.2) Offensichtlich folgte er auch hier einem Gemälde seines Vaters, das sich ebenfalls in der Sammlung Van der Marck befand.(Anm.3) Zuvor gehörte das Bild, ebenso wie das bei Inv.-Nr. 1929-215 erwähnte Selbstbildnis des älteren Quinkhard, dem Kunstschriftsteller Johan van Gool (1685–1763); Nachstiche beider Porträts wurden auf einer Illustration in Van Gools „Nieuwe Schouburg“ miteinander kombiniert.(Anm.4)
Auch zeichnerisch orientierte sich der Sohn an Werken seines Vaters: Die graphisch geklärten Strukturen kommen einem von Jan Maurits Quinkhard gezeichneten Gruppenbildnis sehr nahe.(Anm.5)

Annemarie Stefes

1 Walraven stand auch anderen Künstlern Modell, z. B. für eine Zeichnung des Nicolaas Verkolje, Leiden, Prentenkabinet der Universiteit, Inv.-Nr. PK-T-935, Michiel C. Plomp: Collectionner, passionnément: les collectionneurs hollandais de dessins au XVIIIe siècle, Paris 2001, S. 45, Abb. 36.
2 Die Zuordnung an Julius Henricus wurde vorgeschlagen von Robert-Jan te Rijdt, August 2009 auf Grundlage einer Digitalphotographie.
3 Aukt.-Kat. Amsterdam, Van der Marck 1773, S. 165, Nr. 476: „Men ziet hem [Isaak Walraven] verbeeld met een Tekening in de hand. Door J. M. Quinkhard fix op Paneel geschildert“, vgl. H. van Hall: Portretten van Nederlandse beeldende kunstenaars, Amsterdam 1963, Nr. 2306, 1.
4 Johan van Gool, De Nieuwe Schouburg der Nederlantsche Kunstschilders en Schilderessen, 2 Bde., ’s Gravenhage 1751/52, Bd. 2, Abb. C (J. Houbraken nach Aert Schouman) bei S. 216; die beiden Gemälde Quinkhards erwähnt Van Gool ebd. auf S. 129.
5 „Die Regenten der Weinkäufergilde in Amsterdam“ (schwarze Kreide, 425 x 395 mm), Aukt.-Kat. Amsterdam, Muller, 29. 11. 1939, Nr. 44.

Details about this work

Schwarze Kreide, Rötel 231mm x 181mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 22403 Collection: KK Zeichnungen, Niederlande, 15.- 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

We are committed to questioning the way we talk about and present art and our collection. Therefore, we welcome your suggestions and comments.

Feedback