Pieter van Bloemen, (?), Zeichner
Norbert van Bloemen, ehemals zugeschrieben
Stehendes Pferd in Rückansicht
Wie Inv.-Nrn. 21722 und 21721 wurde auch dieses Blatt in der Kunsthalle Norbert van Bloemen zugeordnet, ungeachtet der Tatsache, dass Harzen es als Werk des Pieter van Bloemen inventarisierte. Dieser schuf im Motiv verwandte Zeichnungen wie die „Zwei Pferde an einem Trog“ im Louvre oder das „Stehende Pferd an einem Trog“ in der Fondation Custodia.(Anm.1) Gleichzeitig unterscheiden sich der fehlende szenische Kontext, die glatteren Konturen und die schematischer eingetragene Fellstruktur von diesen Arbeiten.(Anm.2) Vielleicht sind diese Abweichungen Hinweise auf die Hand eines Nachahmers oder Schülers, und in diesem Fall wäre Norbert van Bloemen, der bei seinem Bruder Pieter ausgebildet wurde, in der Tat ein potentieller Kandidat für die Autorschaft dieser Zeichnung; dann wäre die getupfte Pinselführung als Reflektion auf Pieters Werke der 1690er Jahre zu verstehen (vgl. Inv.-Nr. 21806).
Annemarie Stefes
1 Paris, Musée du Louvre, Département des Arts Graphiques, Inv.-Nr. 19371; Paris, Fondation Custodia, Inv.-Nr. 2667, Flemish Drawings of the Seventeenth Century from the Collection of Frits Lugt, Ausst.-Kat. London/Paris/Bern/Brüssel, Gent 1972, Nr. 4; vgl. auch die Pferdestudien in Oslo, Nasjonalgalleriet, Inv.-Nr. B. 15654, Nederlandske Tegninger (ca. 1600-ca. 1700) i Nasjonalgalleriet, Ausst.-Kat. Oslo, Nasjonalgalleriet 1976, Nr. 6; London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. 1946,0713.961 und Inv.-Nr. 1946,0713.960 sowie Haarlem, Teylers Museum, Inv.-Nr. R* 84 und Inv.-Nr. R* 85.
2 Etwas unbeholfen wirkt das Nebeneinander von Schweif und linkem Hinterbein. Zudem sind auf der Haarlemer Inv.-Nr. R* 84 die mit Pinsel gezeichneten Schweifhaare zusätzlich mit der Feder überarbeitet.