Jan Asselijn, (?), Zeichner

Herberge bei Rom, um 1636?

Steland hielt das Blatt für eine frühe Arbeit Jan Asselijns, entstanden möglicherweise noch in Amsterdam unter dem Eindruck von Breenbergh-Zeichnungen.(Anm.1) Für diese Möglichkeit sprechen stilistische Merkmale wie die weichen Laubangaben und die malerische Auffassung von Felsbrocken und Gelände.(Anm.2) Mit den Asselijn wohl zu Recht zugeschriebenen Skizzenbuchblättern in London lassen sich die gleichmäßig verteilten Graphit-Akzente vergleichen.(Anm.3) Schwächen wie die dünn und substanzlos erscheinenden Figuren mit den schematisch getupften Gesichtszügen wären in der Tat als Merkmale einer Jugendarbeit zu deuten, so dass an der vorgeschlagenen Zuschreibung und Frühdatierung festgehalten werden soll.

Annemarie Stefes

1 Vgl. den ähnlich weichen Farbauftrag auf dem Pariser „Palast mit Ruinen“, Paris, Musée du Louvre, Département des Arts Graphiques, Inv.-Nr. 22557 bis, Marcel George Roethlisberger: Bartholomäus Breenbergh, Handzeichnungen, Disegno. Studien zur Geschichte der europäischen Handzeichnung, 2 Bde., Berlin 1969, Nr. 80.
2 Vgl. Zeichnungen in Darmstadt, Hessisches Landesmuseum, Inv.-Nr. AE 603 und Inv.-Nr. AE 604, Anne-Charlotte Steland: Die Zeichnungen des Jan Asselyn, Fridingen 1989, Nr. 50 und 51; vgl. auch Inv.-Nr. 21644. Wenig hilfreich sind hingegen die von Steland zum Vergleich herangezogenen „Reiterkämpfe“ in Edinburgh, National Gallery of Scotland, Inv.-Nr. D 1821 und Inv.-Nr. 2773, ebd. Nr. 59 und 60, mit ihren deutlich energischer gezeichneten Figurensilhouetten.
3 London, British Museum, Department of Prints and Drawings, z. B. Inv.-Nr. 1871,1209.6332 und Inv.-Nr. 1871,1209.6331.

Details about this work

Pinsel in Grau über Vorzeichnung in Graphit, grau laviert auf gelblichem Papier; Einfasssungslinien (Feder in Schwarz) 155mm x 210mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1963-113 Collection: KK Zeichnungen, Niederlande, 15.- 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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