Adriaen van Ostade
Der Flötenspieler und der kleine Trommler, um 1654
1957 konnte der Bestand der in der Kunsthalle verwahrten Radierungsentwürfe Adriaen van Ostades um diese gegriffelte Vorzeichnung zu B. 38 erweitert werden. Die undatierte Radierung wurde von Schnackenburg in die erste Hälfte der 1650er Jahre gesetzt. Rassieur bestätigte diesen Ansatz unter Verweis auf einen Abzug des dritten Zustands auf Papier von 1654.(Anm.1) Im gleichen Jahr ist möglicherweise auch die stilistisch verwandte Radierung B. 44 entstanden.(Anm.2) Die von Slatkes beobachtete Nähe zwischen B. 38 und B. 44 wird zusätzlich bestätigt durch eine weitere Querverbindung: Für den vor der Haustür sitzenden Mann griff Van Ostade zurück auf die flüchtige Verso-Skizze der gezeichneten Vorlage zu B. 44 (Inv.-Nr. 22267).
1 Bernhard Schnackenburg: Adriaen van Ostade, Isack van Ostade. Zeichnungen und Aquarelle. Gesamtdarstellung mit Werkkatalogen, 2 Bde, Hamburg 1981, Bd. 1, S. 46; Tom Rassieur: Adriaen van Ostade, the Methodical Artist: Preparatory Drawings, a Chronology, and Rembrandt, in: Ausst.-Kat. Amsterdam 1998, S. 31-53, S. 46 und 48.
2 Vgl. Slatkes und Pelletier, in: Peter van der Coelen: Everyday Life in Holland's Golden Age - the complete etchings of Adriaen van Ostade, Ausst.-Kat. Amsterdam, Museum Het Rembrandthuis, Amsterdam 1998, S. 142; vgl. auch Tom Rassieur: Adriaen van Ostade, the Methodical Artist: Preparatory Drawings, a Chronology, and Rembrandt, in: Ausst.-Kat. Amsterdam 1998, S. 31-53, S. 43, Anm. 47.