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Simon Fujiwara

The personal effects of Theo Grünberg: Amazonas, 2010

The Personal Effects of Theo Grünberg, 2010

In seinen Texten, Installationen und Performances verbindet Simon Fujiwara zeitgeschichtliche Fakten mit autobiographischen Erzählungen. Dabei stellt sich in seinen Arbeiten immer wieder die Frage nach Fiktion und Realität. Was ist Wahrheit und was ist Erzählung? In »The Personal Effects of Theo Grünberg« spürt Fujiwara dem Leben Theo Grünbergs nach. 2008 erwarb der Künstler auf einem Flohmarkt in Berlin die Bibliothek Grünbergs, bestehend aus fast 1000 Büchern sowie Tagebüchern, Schallplatten, Zeitungsausschnitten und Postkarten. Bei dem Versuch, aus den vorgefundenen Bruchstücken die Lebensgeschichte Grünbergs zu rekonstruieren, entdeckte Fujiwara drei verschiedene Theo Grübergs, deren Biographie und Persönlichkeit sich jedoch alle in den Büchern und Objekten der Bibliothek widerzuspiegeln scheinen: den Anthropologen und Amazonas-Forscher Theo Grünberg (1872 - 1924), den von den Nazis in die Emigration getriebenen und später in der DDR lebenden jüdischen Professor für Sexualkunde Theo Grünberg und den Professor für Logik von der Universität Ankara. Zusammen ergibt sich eine 136-jährige Lebensgeschichte, die Fujiwara als Abbild eines »Mannes des 20. Jahrhunderts« bezeichnet: von der Entdeckung der neuen Welt, über Faschismus und Krieg bis zur sexuellen Revolution. Fasziniert von der Biographie Grünbergs, begibt sich Fujiwara auf eine zweijährigen Entdeckungsreise, die ihn vom Stasi-Hauptquartier in Berlin bis zum Amazonas führt. Seinen persönlichen Bericht von dieser Suche präsentiert er in Form einer Performance vor der Kulisse der Bibliothek des Theo Grünberg. Dabei verselbständigen sich die drei Biographien und geraten zu einem Bild deutscher Zeitgeschichte.
Das Video zeigt eine Fahrt auf dem Amazonas, aus einem Boot heraus gefilmt.

Dr. Petra Roettig

Details zu diesem Werk

Quicktime ProRes-File 4:2:2, 8 Bit, 16:9, Auflösung 1920 x 1080 Pixel überspielt auf HDCAM SR Inv. Nr.: V-2011-15 Sammlung: © Simon Fujiwara

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