700 Hl. Katharina mit Stifter

Eichenholz (dünne Eichenholzplatte auf Papier geklebt und auf Holztafel von 1,5 cm Dicke gezogen), 72 x 49,5 cm.
RÜCKSEITE: Aufkleber On His Majesty’s Service, No. 173.2
ZUSTAND: Außen rechts zwei lange Kratzer; zahlreiche durchscheinende Retuschen, insbesondere im Rot des Mantels an der Schulter und am linken unteren Bildrand. Zwei Brettfugen rechts der Mitte leicht öffnend. Übermalungen im Bereich des Dekolletés; der hl. Katharina wurde ein schwarz-grauer Kragen über die weiße Bluse gelegt.

Details zu diesem Werk

• Provenienz

  Jan Baegert (um 1465 - um 1535), ? - ? (1); [...] (2); Slg. Fincke, Wesel, ? - ? (3); [...] (f); Slg. Büning, Wesel, ? - 1929 (4); Ankauf von dort durch Paul Cassirer, Berlin u. Inz. Amsterdamsche Kunsthandel Paul Cassirer & Co., N.V., Amsterdam, 1929 - 1938 (5); Galerie Alex Vömel (in Kommission), Düsseldorf, mind. 1937 (zu diesem Zeitpunkt war der Altar noch vollständig erhalten) (6); Kunsthändler M v. Johannes Hinrichsen, Berlin, 1938 - 11.6.1942 (7); Ankauf von dort, 11.6.1942 (8)
  
  1) Es ist zu klären, wann, wie, an wen und für wie viel Baegert das Werk verkaufte oder gab bzw. im Auftrag erstellt hatte.
  
  2) Bislang unbekannte Provenienz/en.
  
  3) Gundula Tschira van Oyen, Jan Baegert, Der Meister von Cappenberg, Baden-Baden 1972, S. 84 (ohne Beleg, Hinweis auf "Vermerk von Aufnahmen des Landesdenkmalamtes Bonn Nr. 34229/30).
  
  f) Bislang unbekannte Provenienz/en.
  
  4) Oyen 1972, S. 84.
  
  5) Laut Auskunft von Walter Feilchenfeldt, Brief vom 6.11.2001 an Ute Haug, liegen Fotografien im Album der Amsterdamer Galerie, datiert auf 1929/30, vor, die den Altar wiedergeben. Wann und wie der Übergang von Cassirer zu Vömel oder zu Hinrichsen stattgefunden haben kann, geht aus den Galerieunterlagen nicht hervor.
  
  Für 1934 TAFELBILDER 15. UND 16. JAHRHUNDERT, SCHENKUNGEN, LEIHGABEN, ERWERBUNGEN, SAMMLUNGSSÄLE A UND B, Kunsthaus Zürich, 1934, S. 4, Nr. 41. https://digital.kunsthaus.ch/viewer/image/45147/1/LOG_0000/ und https://digital.kunsthaus.ch/viewer/image/45147/9/ (zuletzt 29.05.2024).
  
  Für 1936: Ausst. Kat. Rijksmuseum Amsterdam, Juli-Aug.-September 1936, TENTOONSTELLING OUDE KUNST UIT HET BEZIT VAN DEN INTERNATIONALEN HANDEL, Vereenigung van Handelaren in Oude Kunst in Nederland, S. 3, Nr. 2 Meester van Kappenberg, „De hl. Maagschap. Achterzijde: Johannes de Dooper, Maria met kind en de hl. Catharina met stichter. P. 72 x 152 cm.“ „Inz. Amsterdamsche Kunsthandel Paul Cassirer & Co., N.V., Amsterdam.“
  
  6) Am 30.04.1937 bietet Vömel Direktor Dr. Hupp, Kunstsammlungen der Stadt Düsseldorf, den gesamten Altar zum Kauf an. Als Preisvorstellung werden 30.000 Mark genannt, siehe: Düsseldorfer Stadtarchiv, 0-1-4-3775. Ich danke hier Dr. Gesa Vietzen (geb. Jeuthe) für diesen Hinweis.
  
  7) Historisches Archiv Hamburger Kunsthalle (HAHK): Slg 1 ; Slg 20 diverse Schreiben; Slg 5 Kaufangebote vom 1.4.1943 - 1.5.1948, Buchst. H (Johannes Hinrichsen, 4.7.1944). Eintrag im Inventar Gemälde, S. #.
  Hinrichsen fragte im Zuge des Ankaufsvorgangs nach, ob die Kunsthalle nicht lieber die beiden Tafeln tauschen wollte und hatte dabei Werke von Liebermann im Blick , auch bietet er zum Tausch zusätzlich "ein kleines Bild von Olivier" an. Siehe HAHK: Slg 20.3 Ankäufe aus Sondermitteln ab 1941, Brief vom 12.03.1942.
  
  Aktuell zu Johannes Hinrichsen siehe: Annett Büttner. Der Kunsthändler Johannes Hinrichsen, in: transfer . Zeitschrift für Provenienzforschung und Sammlungsgeschichte / Journal for Provenance Research and the History of Collection 2 (2023), DOI: https://doi.org/10.48640/tf.2023.1.101803, 90-107.
  
  Vormals zu Johannes Hinrichsen:
  - Liste "The art trade under the Nazis", Personenordner
  "Hinrichsen, Johannes Alt Ausee, Austria, Villa Wassermann. Former partner of Lindpaintner and an early for Goering. Close contact fo Bornheim, through whom he sold objects to the Goering Collection."
  
  und
  Paul Lindpaintner:
  "Lindpaintner, Paul Berlin, Bellevuestrasse 5. Amateur art dealer with broad official and aristocratic connections throughout Europe. Former German cavalry officer. Wife stated to be distant relative of Portuguese premier Salazar. Paris agent of Possenbacher. Travelled extensivley during war from Germany to France, Switzerland, Spain and Protugal. Contact of Alexander von Frey and pre-war partner of Hinrichsen. Mentioned in various shipments of antique furniture made by Schenker Co."
  "Paul Lindpainter (Pariser Agent für Fritz Pössenbacher, für Bormann) (Q. Handreichung S. 14)
  
  8) wie 7) und die Ankaufssumme belief sich zusammen mit Inv. Nr. 701 auf 32.000 Mark.
  
  Nachtrag für 1944:
  Im Juni 1944 korrespondiert Dr. Carl Schellenberg mit Johannes Hinrichsen, Alt-Aussee, um die Mitteltafel des Altares möglichst noch zu erwerben. Hinrichsen teilt Sehellenberg mit, dass er sich um die Tafel bemüht hätte, jedoch bisher ohne Erfolg. Er hoffe auf einen Erwerb "nach dem Kriege". siehe: Slg 5 Kaufangebote vom 1.4.1943 - 1.5.1948.
  
  Kein Befund:
  Rückseite (2001, UH)
  www.lostart.de (2015, zuletzt 29.05.2024, UH)
  
  to do:
  Archiv Kunsthaus Zürich
  
  Stand: 2001, 2003, 2015, zuletzt 29.05.2024, Ute Haug.
  Status: in Bearbeitung (die mit # markierten Stellen sind noch zu ergänzen), ungeklärt, bedenklich.
  
  Zitierweise nachfolgendem Schema: Künstlername, Werktitel, Inv. Nr., Provenienz und Link, sowie Name Bearbeiter*in, letzter Stand und Zugriffsdatum.
  Cite according to the following scheme: artist's name, title of work, inv. no., provenance and link, name of editor, last status, as well as date of access.
  
  Haben Sie Fragen, Kritik, Anregungen, weiterführende Informationen? Bitte richten Sie eine Nachricht an Dr. Ute Haug unter ute.haug[at]hamburger-kunsthalle.de.
  Do you have questions, criticism, suggestions, and further information? Please send a message to Dr. Ute Haug at ute.haug[at]hamburger-kunsthalle.de.
  

• Bibliographie

  Katalog der Alten Meister der Hamburger Kunsthalle, Herausgeber: Carl Georg Heise, 1966, S. 101, Abb.-Nr.

  Katalog der Alten Meister der Hamburger Kunsthalle, 1956, S. 97, Abb.-Nr.

  Jan Baegert. Der Meister von Cappenberg. ein Beitrag zur Malerei am Niederrhein zwischen Spätgotik und Renaissance. Gesamtdarstellung und kritischer Katalog, Gundula Tschira van Oyen, 1972, S. 23, 48f., Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 83f.

  Jan Baegert. Der Meister von Cappenberg, Horst Appuhn; Museum für Kunst und Kulturgeschichte u. Schloss Cappenberg, 1972, S. 20, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 20

  Dortmunder Kunstbesitz II. Erwerbungen 1958-1963. Ausstellung zum 80jährigen Bestehen Schloss Cappenberg; Museum für Kunst und Kulturgeschichte, April-Oktober, 1963, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 22

  Tentoonstelling Oude Kunst uit het Bezit van den internationalen Handel; Rijksmuseum, Juli-September, 1936, S. 1, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 2

  Die deutschen, englischen, französischen, italienischen und spanischen Gemälde 1350-1800 (Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle, Bd. 1), Martina Sitt; Herausgeber: Uwe M. Schneede und Martina Sitt, 2007, S. 41-43, Abb., Abb.-Nr.