Jacob de Wit, Nachfolger
Puttenfries als Allegorie der Astronomie
In der Mitte sind vier Putti mit einer Armillarsphäre beschäftigt, der linke hält einen Jakobsstab, der über die gemalte Rahmung des vorgetäuschten Stuckreliefs hinausragt. Die alte Zuschreibung des Kinderfrieses an De Wit ist im Vergleich zu gesicherten Werken abzulehnen. Untypisch sind die undifferenziert ausgeführten und überlängten Gesichter der Putti und ihre aufgeschwemmt wirkenden Leiber. Auch der hellockerfarbene Gesamtton unterscheidet sich von den grau in grau ausgeführten Gemälden De Wits, den sogenannten grauwtjes oder witjes, die u. a. als Ersatz für Stuckdekorationen verwendet wurden. De Wit malte in dieser Technik Kaminstücke, Supraporten, größere Dekorationen in Bogenform und Eckbilder für Deckenentwürfe. Vermutlich ist Inv. 504 Teil einer größeren Raumdekoration. Das Gemälde diente entweder als Supraporte oder war einem umlaufenden Fries eingefügt. Eine 1749 datierte Grisaille De Wits in Rotterdam mit annähernd denselben Maßen wie Inv. 504 zeigt eine allegorische Darstellung der Jagd.2
Zu den vielen Nachfolgern De Wits gehörten Martinus Geeraerts, Dirk van der Aa, Dionys van Nijmegen, Aart Schouman und Hermanus Numan; keinem dieser Künstler kann jedoch der Kinderfries zugeschrieben werden.3
Thomas Ketelsen 2001
1 S. A. C. Dudok van Heel, Jacob de Wit (1695-1754). Een schilder uit de Amsterdamse Jordaan, in: Putti en Cherubijntjes. Het religieuze werk van Jacob de Wit (1695-1754), bearb. v.
G. van den Hout, R. Schillemans, Ausst. Kat. Stichting Museum Amstelkring, Amsterdam 1995, S. 15-33.
2 Holz, 29,5 x 88 cm, Museum Boijmans Van Beuningen, Inv. 2890.
3 Zu den Nachfolgern De Wits s. Staring 1958, S. 97. Auch in Frankreich fanden die wijtes Nachfolger, u. a. Anne Vallayer-Coster.
Lit.: Katalog 1918, S. 189; Katalog 1921, S. 196; Katalog 1930, S. 186; Adolph Staring, Jacob de Wit 1695-1754, Amsterdam 1954, S. 130; Katalog 1956, S. 171; Katalog 1966, S. 178.