
Caspar David Friedrich
Hafen von Greifswald, 1808
"Ein Wald von Schiffsmasten vor abendlich gefärbtem Himmel. L. einige getakelte Schiffe, dahinter Häuser. Im Vordergrund Anker, Tonnen, Schiffsbalken, weiter zurück eine Frau Wäsche waschend und Fischerhäuser." (aus: Katalog der Neueren Meister, Hamburg 1922, S. 55f.)
Details zu diesem Werk
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unbez. (aus: Katalog der Neueren Meister, Hamburg 1922, S. 56)
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WV 284,
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Caspar David Friedrich (1774 - 1840), 1808 - (vermutl. mind. bis 1818)? (1); [...] (2); Slg. Gottfried von Vahl (1.2.1784 - 25.9.1846), Greifswald, ? - 16.1.1837 (3); Versteigerung aus dem Besitz von von Vahls, Greifswald, 16.1.1837 (4); Ankauf von dort durch Prof. Philipp Magnus Seifert (1880 - 1845), Greifswald, 16.1.1837 - 1845 (5); Wohl vererbt an Auguste Charlotte Elisabeth Seifert, verh. Blecken von Schmeling (Greifswald 28.6.1838 - 20.8.1908 Schlangenbad, Rheingau-Taunus-Kreis, Hessen), Greifswald / Berlin / Wiesbaden, ? - vermutl. 20.8.1908 (6); Vererbt an Dorothee von Schmeling (Staffelde (Kreis Uckermark, Brandenburg) 1.1.1860 - 7.3.1937 Wiesbaden, Tochter der Vorgenannten), Wiesbaden, ? - 6.4.1909 (7); Ankauf von dort mit Mitteln der Kunsthalle, 6.4.1909 (8); Hamburger Kunsthalle, 6.4.1909 - 6.6.1931 (9); Vernichtung durch Brand des Münchner Glaspalastes, 6.6.1931 (10)
1) Kurt Waller meint das Werk in Friedrichs Atelier gesehen zu haben. Siehe: Werner Sumowski: Caspar David Friedrich-Studien, Wiesbaden 1970, S. 220.
2) Bislang unbekannte Provenienz(en). Siehe hierzu Lissok 2023, S. 174 - 178.
3) Michael Lissok. Ein Besuch im Atelier von Caspar David Friedrich und eine private Gemäldekollektion in Greifswald mit Werken des Künstlers. Resultate der weiteren Beschäftigung mit Dokumenten im Greifswalder Stadtarchiv, in: Baltische Studien. Pommersche Jahrbücher für Landesgeschichte, hrsg. von der Gesellschaft für Pommersche Geschichte, Altertumskunde und Kunst e. V., Neue Folge, Bd. 109, 2023, Bd. 155 der Gesamtreihe, Kiel 2024, S. 147 - 180, hier S. 148ff. (im Folgenden zitiert mit Lissok 2023). Zum Sammler siehe weiterhin Lissok 2023, S. 170 - 178.
4) Lissok 2023, S. 150ff.
5) Für 1837 siehe Lissok 2023, S. 151. Die Ankaufssumme belief sich auf 36 Taler. Für 1845 ebd. S. 164. Nach dem Tod von Philipp Magnus Seifert zog die Witwe Charlotte Seifert mit ihren drei noch nicht erwachsenen Töchtern zu Verwandten nach Berlin. Siehe zum mitgenommenen Inventar auch Gustav Parthey, Deutscher Bildersaal. Verzeichnis der in Deutschland vorhandenen Oelbilder verstorbener Maler aller Schulen, Bd. 2: Nachträge und Verbesserungen, Berlin 1865, S. 847. Eines der dort genannten Werke von Caspar David Friedrich wird mit "Hafen von Greifwald im Nebel" betitelt. Hieraus schließt Lissok 2023, S. 164, dass es sich um das von Seifert 1837 ersteigerte Werk des Künstlers handelt müsste.
6) Historisches Archiv Hamburger Kunsthalle (HAHK): Direktorenkorrespondenz, LO 98 / 387 (AL an Schmeling, 8.2.1909. AL schreibt ihm gefalle das Werk, "obwohl es an einer wichtigen Stelle, im Wasser, nicht vollendet ist."), LO 98 / 393 (Schm. an AL, 3.3.1909); LO 98 / 392 (AL an Schm., 25.3.1909, L. meldet, dass das Werk angekommen sei, ihm gefalle das Werk und wolle es der Kommission vorstellen, fragt nach den Verkaufsbedingungen und nach dem Preis), LO 98 / 391 (Frau Dorothee von Schmeling-Blecken schreibt am 27.3.1909, an Alfred Lichtwark, dass sich ihre Mutter darüber gefreut hätte, dass Lichtwark das Gemälde von Friedrich gefalle).
Auguste Seifert, verh. Blecken von Schmeling, war die Mutter der nachfolgenden Eigentümern, Dorothee von Schmeling-Blecken. Insofern ist zu vermuten, dass Auguste Blecken von Schmeling, da sie aus Greifswald stammte, mit in die Ehe mit Karl Blecken von Schmeling (Posen 2.10.1832 Posen - 11.04.1894 Köslin) brachte und nach 1908 als Vermächtnis an ihre Tochter vererbt worden war.
7) siehe auch 6) und HAHK: Direktorenkorrespondenz, LO 98/391 (Schm. an L, 27.3.1909, LO 98 / 388 (Telegramm vom 7.4.1909, Verkaufssumme 3000 Mark), LO 98/389 (Verkaufssumme 3000 Mark), LO 98/398 (Kommission will nicht mehr als 3000 Mark zahlen), LO 98/391 (LO 99/334 (19.3.1909)
Das Werk wurde bevor es in die Kunsthalle gelangte vom Berliner Restaurator A. Hauser behandelt, siehe HAHK: Direktorenkorrespondenz, LO 99/334 (19.3.1909). Siehe hierzu ausführlicher nachfolgende Fußnote.
8) Alfred Lichwark berichtete an die Kommission am 30.3.1909: "Bei Hauser [Restaurator in Berlin, UH] war ich auch, traf ihn aber leider nicht. Ich hatte ihn über das uns zur Ansicht gesandte Hafenbild von Friedrich, das er restauriert haben soll, fragen wollen. Er ist noch in München. Die Besitzerin schreibt, sie wollte eigentlich M. 5000 haben. Aber da habe ich ihr geschrieben, was wir bisher bezahlt, erwartet sie ein Gebot." Zitiert nach: Alfred Lichtwark: Briefe an die Kommission für die Verwaltung der Kunsthalle, Bd. 7 (1909), Hamburg 1917, S. 98. Slg. Kat. Neuere Meister, Hamburg 1910, S. 38.
Alfred Lichtwark schrieb am 25.3.1909 lapidar an die Kommission: "Auch ein neuer Friedrich ist da, der Hafen von Greifswald.", zitiert nach: Alfred Lichtwark: Briefe an die Kommission für die Verwaltung der Kunsthalle, Bd. 7 (1909), Hamburg 1917, S. 88. Die Ankaufssumme belief sich auf 3000 Mark. Siehe auch StAHH 364-2/1, Kunsthalle III 2, Bd. 5, Protokolle, 6.4.1909.
Zum Ankauf siehe auch: Katalog der Neueren Meister, Hamburg 1910, S. 38. Hier trägt das Werk den Titel "Der Hafen von Greifswald".
9) Ergibt sich aus 8) und 10).
10) Im Bestandskatalog von 1922 der Hamburger Kunsthalle trug das Werk den Titel "Hafen von Greifswald nach Sonnenuntergang". Siehe hierzu: Katalog der neueren Meister, Hamburg 1922, S. 55. Hier auf S. 56 auch der Hinweis, dass das Werk 1921 nochmals von Victor Bauer restauriert worden sei. Datiert wurde das Werk auf "Um 1808 - 1812".
Siehe zu 1931: HAHK: Kartothek der ausgeschiedenen und getauschten Bilder. Siehe auch Literatur zum Brand u.a. Verlorene Werke deutscher romantischer Malerei, hrsg. von Georg Jacob Wolf, München 1931.
Kein Befund in:
HAHK: Slg 1 1900 (-1918) Verschl. kl. Offerten zum Ankauf von Kunstwerken.
HAHK: Slg 1 Ankauf von Kunstwerken, 1891 - 1914.
HAHK: Ausbildung und Vermehrung der Sammlung, 1908.
HAHK: Ausbildung und Vermehrung der Sammlung, 1910 (für 1909 hierfür kein Aktenbestand vorhanden).
Stand: 2.10.2003; 17.5., 31.5.2022, 26./27.11.2024, Ute Haug.
Status: In Bearbeitung.
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Objekt: Caspar David Friedrich, Frank, Helmut , 1962- (HerausgeberIn); Friedrich, Caspar David , 1774-1840 (KünstlerIn) (WidmendeR); Evangelischer Presseverband für Bayern (Herausgebendes Organ), 2024, Abb. S. 46, Abb.-Nr.
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