Lodewijk de Vadder, Zeichner

Hügelige Waldlandschaft

Der Ruhm des Lodewijk de Vadder, der bei seinen Zeitgenossen als „bester Maler des Landes“ galt, wird heute von seinem produktiveren Nachfolger Jacques d’Arthois überstrahlt, doch war es De Vadder, der das Genre der „Brüsseler Waldlandschaft“ im wesentlichen entwickelte.(Anm.1)
Die vorliegende, etwas sperrig ausgeführte Kohlezeichnung wurde vermutlich direkt im „Forêt de Soignes“ südöstlich von Brüssel aufgenommen und erst im Atelier mit dem Pinsel überarbeitet. Die für diese Gegend charakteristischen Geländeformen – schlängelnde Wege, hoch aufgeworfene Klippen und schlanke Bäume – zählen zum festen Motivrepertoire des Künstlers und begegnen leicht abgewandelt auch auf seinen Radierungen.(Anm.2) Eine von Royalton-Kisch konstatierte stilistische Nähe zu holländischen Zeitgenossen reflektiert die alte Zuschreibung an Meindert Hobbema.(Anm.3)

Annemarie Stefes

1 Vgl. Sabine van Sprang: Van hertogelijk domein naar ideallandschap. Enkele beschouwingen bij de gezichten van het Zoniënwoud uit de 16de en 17de eeuw, in: Met passer en penseel. Brussel en het oude hertogdom Brabant in beeld, Ausst.-Kat. Brüssel 2000, S. 183-191, S. 183; Klaus Ertz: Die Brüsseler Landschaftsmaler, in: Die flämische Landschaft, in: Ausst.-Kat. Essen/Wien 2003/04, S. 362-367, S. 364.
2 Unserem Blatt eng verwandt ist die Komposition von B. 2.
3 Martin Royalton-Kisch: Het Licht van de Natuur. Het landschap in tekening en aquarel door Van Dyck en tijdgenoten, Ausst.-Kat. Antwerpen, Rubenshuis u.a. 1999, S. 43, sah sich erinnert an Werke des Anthonie Waterloo oder Simon de Vlieger.

Details zu diesem Werk

Kohle, grau und braun laviert auf gelblichem Papier 184mm x 275mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 22604 Sammlung: KK Zeichnungen, Niederlande, 15.- 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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