Die alte Zuschreibung an Isaac van Ostade wurde von Schnackenburg bestätigt, der die Zeichnung dem Spätwerk zuordnete. Sie gehört zu Van Ostades wenigen Arbeiten auf farbigem Papier, wobei sie sich in der Verwendung der Feder deutlich von den Arbeiten seines Bruders Adriaen unterscheidet. Auch die typenhafte Erscheinung des Hirten mit beinahe karikaturhaften Gesichtszügen beruht nicht auf dem Studium lebender Modelle, sondern erklärt sich als Rückgriff auf gezeichnete oder gestochene Vorlagen: Ähnliche Figurentypen begegnen auf den Stichen Pieter Bruegels (I) bzw. den Studien der „naer ’t leven“-Gruppe von Roelant bzw. Jacob Savery.(Anm.1)

Annemarie Stefes

1 Vgl. Bernhard Schnackenburg: Adriaen van Ostade, Isack van Ostade. Zeichnungen und Aquarelle. Gesamtdarstellung mit Werkkatalogen, 2 Bde, Hamburg 1981, Bd. 1, S. 52.

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung fremd: Auf dem Verso in der Mitte falsche Inventarnummer: "223011" (Bleistift); unten links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

• Provenienz

  Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:06, fol. 157: "[Isaac van Ostade Studienblätter] Ein Bauer auf einen Stab gestützt. Kreide und Feder auf bl. Pap. 2.4.5.2"; NH Ad: 02: 01, S. 262); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

• Bibliographie

  Adriaen van Ostade, Isack van Ostade. Zeichnungen und Aquarelle. Gesamtdarstellung mit Werkkatalogen, Text, Bernhard Schnackenburg, 1981, S. 181, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 530

  Adriaen van Ostade, Isack van Ostade. Zeichnungen und Aquarelle. Gesamtdarstellung mit Werkkatalogen. Tafeln, Bernhard Schnackenburg, 1981, Abb. S. Taf. 222, Nr. 530, Abb.-Nr.

  Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, Stefes, Annemarie; Herausgeber: Hubertus Gaßner und Andreas Stolzenburg, 2011, S. 433, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 797