Maarten van Heemskerck
Römische Ruinen, um 1532-36
Maße und Technik verbinden mit den Studien der „Berliner Skizzenbücher“, ebenso wie die knappe, flüchtige Ausführung.(Anm.1) Das Blatt wird während Heemskercks Romaufenthalt entstanden sein (1532–36), vermutlich gleichzeitig mit der Zeichnung auf fol. 29r des ersten Skizzenbuches, wo links ebenfalls der „Janus Quadrifons“ dargestellt ist und rechts die Kirche San Giorgio in Velabro. Auf unserer Zeichnung führt der Blick durch den Janusbogen – einer überdachten Straßenkreuzung der Kaiserzeit – auf den Vestatempel im Hintergrund. Der Standpunkt des Künstlers befindet sich in der Vorhalle von San Giorgio in Velabro. Rechts dahinter ist der Argentarier-Bogen zu erkennen. Die Säulen der Vorhalle können Van Heemskerck später als Ausgangspunkt für die Vordergrundarchitektur der Zeichnung „Jehu verehrt die goldenen Kälber“ gedient haben.(Anm.2)
Annemarie Stefes
1 Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 79 D 2, 3, publiziert von Christian Hülsen, Hermann Egger: Die römischen Skizzenbücher von Marten van Heemskerck im Königlichen Kupferstichkabinett zu Berlin, Berlin 1913-1916. Vgl. besonders Bd. 1, fol. 6–9, fol. 18r., fol. 29r, fol. 42v und Bd. 2, fol. 37r; für die Schraffur der Säulen: Bd. 1, fol. 61r und Bd. 2, fol. 21r. Die geringfügige Abweichung von den im Durchschnitt 134 x 208 mm großen Blättern im ersten Band der Berliner Skizzenbücher ließe sich durch Beschneidung erklären. – Ungewöhnlich ist in diesem Kontext lediglich die leere Rückseite des Blattes, vgl. Ilja M. Veldman: Notes occasioned by the publication of the facsimile edition of Christian Hülesen & Hermann Egger, "Die römischen Skizzenbücher von Marten van Heemskerck" ... Soest 1975, in: Simiolus 9, 1977, S. 106-113, S. 106 und 113.
2 Kopenhagen, Statens Museum for Kunst, Kongelige Kobberstiksamling, Nr. Tu 84,95, Ausst.-Kat. Kopenhagen 1971, Nr. 100.