Abraham Rademaker, Zeichner
Ideale antikische Landschaft
Verso: Mit Feder in Braun jeweils zwei Linien parallel zum unteren bzw. oberen Rand gezogen, auf gelblich grundiertem Papier
Abraham Rademaker ist in erster Linie bekannt für seine Darstellungen von Städten, Schlössern und Landsitzen. Mit seinem 1725 veröffentlichten „Kabinet van Nederlandsche en Kleefsche Oudheden“, dem bis zu seinem Tode weitere Stichwerke folgten, erwies er sich als einflussreicher Zeichner und Publizist.(Anm.1)
Die vorliegende Zeichnung ist einer anderen Gattung zuzuordnen: der großen Werkgruppe der antikisierenden Phantasielandschaften, in der etwas formelhaften Bildanlage Arbeiten von Isaac de Moucheron oder Jan van Huysum verwandt. Die bei Rademaker seltene Röteltechnik verbindet mit einer auch kompositorisch vergleichbaren Zeichnung im British Museum.(Anm.2)
Annemarie Stefes
1 Vgl. Willem Beelaerts van Blokland, Charles Dumas: De kasteeltekeningen van Abraham Rademaker, Zwolle 2006.
2 London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. 1927,0411.6 (schwarze und rote Kreide, grau laviert, 251 x 316 mm). Ebenfalls in Rötel ist eine Flusslandschaft gearbeitet, Aukt.-Kat. Amsterdam, Christie’s, 10. 11. 1999, Nr. 406. Vgl. für verwandte Kompositionen die farbig ausgeführten Ideallandschaften, Aukt.-Kat. Paris, Christie’s, 27. 3. 2003, Nr. 151, oder Aukt.-Kat. London, Christie’s, 11. 11. 1996, Nr. 172.