Jacques Joseph Eeckhout, Zeichner

Wilderer, 1837

Jacques Joseph Eeckhout war ursprünglich zum Bildhauer ausgebildet worden, verlegte sich aber bald auf Malerei und Zeichenkunst. Das Hamburger Blatt entstand in Den Haag, wo sich der aus Antwerpen stammende Künstler 1831, ein Jahr nach dem belgischen Aufstand gegen die Holländer – beide Völker waren von Napoleon zu einem Königreich zusammengefügt worden – für mehr als ein Jahrzehnt niedergelassen hatte.(Anm.1)
Als Maler und Zeichner spezialisierte sich Eeckhout auf sentimentale Genredarstellungen und Historien. Unser Blatt aus dem Jahre 1837 enthält darüber hinaus eine humoristische Note: Hinter einer Böschung haben sich Wilderer versteckt. Mit ängstlichen Gesichtern, unfähig, mit ihrer Jagdbeute zu entwischen, erwarten sie die sich von links nähernden Gerichtsdiener, deren einer bereits einen Warnschuss abgegeben hat.
Das vorliegende Blatt ist sicher nicht die einzige Jagddarstellung des Künstlers gewesen. 1835 wurde auf der Haager Ausstellung zeitgenössicher Kunst eine ebenfalls in Sepia gearbeitete Darstellung eines „Jägers, etc.“ gezeigt.(Anm.2)

Annemarie Stefes

1 Vgl. Paul Piron: De Belgische Beeldende Kunstenaars uit de 19de en 20sste eeuw, 2 Bde. Brüssel 2000, Bd. 1, S. 528; 1844 übersiedelte Eeckhout nach Paris.
2 Den Haag, Tentoonstelling van Werken door Levende Meesters, Nr. 253, vgl. CADENS-Projekt der Radboud-Universiteit Nimwegen unter der Leitung von Constant Cuypers (http://www.let.kun.nl/~c.cuijpers/cadens/cadense.htm).

Details zu diesem Werk

Pinsel in Braun über Bleistift; Einfassungslinien (Feder in Braun) 268mm x 378mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1963-457 Sammlung: KK Zeichnungen, Niederlande, 15.- 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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