Jan Martszen (de Jonge)

Reitergefecht, um 1630

Bei dem „Reitergefecht“, das noch auf der Auktion der Sammlung Hoofman als Werk des Rugendas aufgeführt wurde, handelt es sich um einen Entwurf zu Jan Martszens gegenseitiger Radierung H. 2. Geringfügige Abweichungen und Pentimenti verraten den Kompositionsprozess. So korrigierte der Künstler am rechten Blattrand die erhobene Schwerthand des linken Kämpfers zum seitlich ausgestreckten Arm. Diese Position wurde auf der Radierung übernommen. Dafür ersetzt die zum Schwertstreich erhobene Rechte den Würgegriff des Kontrahenten.
Verwandte Nahkampfszenen begegnen auf Gemälden und Zeichnungen des Esaias van de Velde.(Anm.1) Diese Orientierung an Werken seines Onkels und mutmaßlichen Lehrmeisters dient als Hinweis auf eine Datierung um 1630.(Anm.2)

1 Deutscher Privatbesitz, George S. Keyes: Esaias van de Velde, Doornspijk 1984, Nr. 36; 1625, Cambridge, Fitzwilliam Museum, Inv.-Nr. PD.769-1963, ebd. Nr. D 9.
2 Vgl. Michiel P. Maarseveen, Michiel C. C. Kersten: Die Darstellung des Achtzigjährigen Krieges in der Malerei der nördlichen Niederlande des 17. Jahrhunderts: "Reitergefechte" und "Wachstuben", in: 1648 - Krieg und Frieden in Europa. Textband II, 1998, S. 477-484, S. 478.

Details zu diesem Werk

Feder in Braun, schwarze Kreide; Einfassungslinien (Feder in Braun) 120mm x 182mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1963-298 Sammlung: KK Zeichnungen, Niederlande, 15.- 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

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