Johann Nepomuk Strixner, Lithograph
nach Albrecht Dürer, Zeichner
Alois (auch Johann Nepomuk Franz Alois) Senefelder, Herausgeber
Wohltätiger und Bettler, 1808
In: "Albrecht Dürers Christlich-Mythologische Handzeichnungen"; o. O. [München] o. J. [1808], Heft 2, Nr. 8
Die Darstellung befindet sich in einem Buch mit 43 Lithographien nach Handzeichnungen Albrecht Dürers, die dieser für die Umrandungen des Gebetsbuchs Maximilians I. größtenteils 1515 anfertigte. Die 43 Blätter werden in 7 Hefte aufgeteilt.
Es handelt sich bei dem vorliegenden Band um die erste Ausgabe, bei welcher die Zeichnungen farbig, dem Original entsprechend in Grün, Rot und Violett wiedergegeben werden.
In den Leerstellen, in denen im Original der Text eingebettet ist, sind hier wohl einst Drucke eingeklebt gewesen. Es lassen sich Reste von Kleber erkennen. Auf der ersten Seite im Buch ist vermerkt: "Die scheinbar nachträglich in die innere Umrahmung eingeklebten Blätter auf den Seiten 1-43 wurden wohl später wieder entfernt!". Im frühesten erhaltenen Verzeichnis der illustrierten Bücher der Kunsthalle ist vermerkt, dass es sich um Drucke von Dürers kleiner Passion gehandelt hat (vgl. Archiv 387).
In der vorliegenden Ausgabe von "Albrecht Dürers christlich-mythologischen Handzeichnungen" sind enthalten das Frontispiz als Federlithographie sowie eine zweiseitge Vorrede Alois Senefelders, Herausgeber des Bandes und Erfinder der Lithographie, mit Angabe des Datums, den 16. Februar 1808.
Die Herausgeberschaft Senefelders und die sehr qualitativen Lithographien Strixners machen dieses Werk zu einem der bedeutensten der frühen Lithographie in Deutschland; es trug maßgeblich zur schnellen und weitreichenden Durchsetzung der Lithographie als leistungsfähiges druckgraphisches Medium bei.
Das vorliegende Blatt geht auf fol. 15a des Gebetbuches zurück.
Bianca Schulz
Quelle: Arnim Winkler, Die Frühzeit der deutschen Lithographie. Katalog der Bilddrücke von 1796-1821, München 1975, S. 268 Kat. Nr. 831.14-16