Jürgen Klauke

Band II, 1978/1979

Band II, 1978/1979

1. Made in Germany: Hinsetzen/Aufsteh'n/Ich liebe Dich, 1978, München, 22 Min.
2. Ein Dialog/Lachen - Weinen, 1978, Brisbane, 5 Min.
3. Eimer Live, 1979/1980, Köln, 7:10 Min.

Made in Germany: Hinsetzen/Aufsteh'n/Ich liebe Dich, 1978
"Bei dieser Performance steht Klauke schwarzgekleidet vor einem Mikro, hinter ihm befindet sich ein Stuhl, vor ihm ein Tisch, sonst ist die Bühne leer. Von einem Tonband empfängt er die Befehle einer Männerstimme: "Hinsetzen" und nachdem er Folge geleistet hat "Aufstehen". Dann ertönt eine Frauenstimme, die mit zärtlicher Stimme "Ich liebe dich" spricht. Darauf antwortet der Künstler ebenfalls "Ich liebe dich" in das Mikrofon. Dieser schon zum Ritual werdende Sprach- und Handlungsreigen wird unendlich oft wiederholt, nur daß die Männerstimme in ihren Befehlen schneller und aggressiver tönt, Klauke darauf ebenfalls schreiend sein "Ich liebe dich" der immer gleich freundlich und eher noch langsamer werdenden Frauenstimme entgegenschleudert. Das Stakkato der Stimmen wird heftiger, abstrakter zum Gewirr bis der Protagonist in einer verzweifelten Affekthandlung den Stuhl zertrümmert, das Mikro umstürzt und es still ist.
Die "Live-Aktion" fand 1978 in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München im Rahmen eines Performance-Symposiums statt." (Lilian Haberer, zit. nach www.museenkoeln.de/museum-ludwig)

Ein Dialog/Lachen - Weinen, 1978
"Bei der Performance "Lachen - Weinen" im Institute of Modern Art in Brisbane 1978 sitzt Klauke an einem Tisch vor einem Mikrofon, neben ihm stehen mehrere Dosen Bier. Ein Tonband gibt das wellenartig verfremdete Schluchzen einer Frau wider. Klauke öffnet eine Dose Bier, trinkt, schaut vor sich hin, rülpst vernehmlich und lächelt, als beeindrucke ihn das Weinen vom Tonband überhaupt nicht. Ab und zu ist aus einer entfernteren Perspektive der Kameramann und eine vereinzelte Zuschauerin zu sehen, die eine Bild-im-Bild Situation schaffen. Im Grunde findet hier keine Konfrontation zwischen dem Künstler und der weinenden Frauenstimme statt. Beide Stimmungen laufen ohne Berührungspunkte nebeneinander her." (Lilian Haberer, zit. nach www.museenkoeln.de/museum-ludwig)


Eimer Live, 1979/1980, Köln, 7:10 Min.
"Wie wohnt man ohne eigenen Ausblick verschiedenen, kulturellen Events in Köln bei? Jürgen Klauke besuchte mit einem seiner signethaften Requisiten, dem Eimer, den er über den Kopf gezogen hatte, ein Rockabilly-Konzert, erlebte Papstbesuch und Karneval, bewegte sich durch einen Kölner Park und tummelte sich am Kneipentresen. Diese Performance entbehrt nicht an Komik, da der Künstler sich überall in der Menge ganz normal gibt, als habe er keinen schwarzen Eimer über dem Kopf. Er wird zu einem seiner kopflosen Wesen aus den frühen Tageszeichnungen, zu einem stillen Zeugen, der anonym bleiben kann, teilhat an allen soziokulturellen Aktivitäten, ohne sich zu konfrontieren. Zweimal lüftet er sozusagen das Geheimnis um seine Person: er wirft beim Konzert den Eimer vom Kopf und hebt ihn beim Karneval hoch um Bier zu trinken." (Lilian Haberer, zit. nach www.museenkoeln.de/museum-ludwig)
Die Videosequenz ist Teil des Werkzyklus’ „Formalisierung der Langeweile“, 1980-1981. Das Motiv des Eimers über dem Kopf erscheint ebenfalls in den Phototafeln „Langeweile. Tafel VI (1980), absolute Windstille“ und in „Langeweile. Tafel VII (1981), usw...“.

Details about this work

Farbe und S/W, Ton, U-Matic, PAL, 34:43 Erworben 1998 Courtesy 235 Media Inv. Nr.: V-1998-14 Collection:

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