Maison Ad. Braun et Cie à Paris & Dornach, Fotograf, Drucker, Verleger
Raffael, eigentlich Raffaello Santi oder Sanzio, Maler, Erfinder
Der Heilige Sixtus - Detail aus der Sixtinischen Madonna, 1889
Die Sixtinische Madonna zählt zu den berühmesten Werken Raffaels. Das 265 x 196 cm große Gemälde zeigt zentral die auf Wolken schwebende Madonna mit dem sehr ernst schauenden Kind. Ihr zu Seiten befinden sich der Hl. Sixtus und die Hl. Barbara. Das Gemälde entstand um 1512/13 im Auftrag von Papst Sixtus IV.mit einiger Wahrscheinlichkeit für ein Kloster in Piacenza. Dieser eher abgelegene Aufbewahrungsort führte dazu, dass das Bild zunächst weniger Bekanntheit als andere Madonnenbilder Raffaels erlangte. Dies änderte sich letztlich erst, nachdem das Gemälde in einer aufsehenerregenden Aktion 1754 für den Dresdner Hof erworben werden konnte. In den folgenden Jahrzehnten, vornehmlich in der Romantik, erlangte das Werk in Deutschland eine weitreichende Popularität. [1]
Diese äußerte sich in zahlreichen graphischen Reproduktionen spätestens seit den 1880er Jahren auch in qualitätvollen Fotografien. Einer der wichtigsten Marktführer in diesem Bereich war die aus Doranch im Elsass stammende Firma Braun (später auch Braun, Clément & Cie). Sie hatte den auf Fotografien basierenden Kohle- bzw. Pigmentdruck perfektioniert und konnte seit dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts sehr qualitätvolle Wiedergaben anbieten, bei denen auch die Farben adäquat in Schwarzweiß- oder Brauntöne umgesetzt worden waren.
Um die im 19. Jahrhundert stetig steigende Nachfrage nach Reproduktionen der „Sixtinischen Madonna" bedienen zu können, bot die Firma Braun ein breites Sortiment an Kohle- bzw. Pigmentdrucken an. So führt etwa der Verkaufskatalog von 1913 Reproduktionen des Gemäldes in diversen Größen und Ausschnitten an.
David Klemm
[1] Jürg Meyer zur Capellen: Raphael: The Paintings, Vol. II: The Roman Religious Paintings, ca. 1508-1520, Landshut 2005, S. 107-116, Kat.-Nr. 53