David Hockney
Hollywood Garden, 1966
Hollywood Garten
Als Hockney 1964 aus London nach Kalifornien übersiedelte, beeindruckte ihn die Künstlichkeit der für ihn neuen, lichtdurchfluteten Umgebung. Dies schlug sich in einer betont flächigen Malweise nieder, bei der er erstmals Acrylfarben verwandte. Hollywood Garden zeigt vier artifiziell wirkende Palmengewächse, die verloren auf sterilem braunen Grund vor einer weißen Hauswand stehen. Passend zum Setting endet die Fassade des Bungalows wie eine Kulisse am rechten Rand unvermittelt mit einem vertikalen Schnitt durch die Fensterfront. Das gleißende Licht könnte ebenso gut von der Studiobeleuchtung eines Filmsets wie von der südkalifornischen Sonne stammen. Die herabgelassenen Jalousien und der fehlende Zugang zu den Gebäuden betonen die anonyme Wirkung der Architektur und weisen auf das abgeschottete Leben der weißen Mittelschicht in Los Angeles hin. Durch den breiten, unbemalt belassenen Rand auf der Leinwand rückt Hockney das Motiv in die Distanz: Faszination und Befremden halten sich in seiner Darstellung die Waage.
Daniel Koep