Pierre-Auguste Renoir
Blumen im Gewächshaus, 1864
Vor der Glaswand eines Gewächshauses steht ein grob gezimmerter Holzkasten mit blühenden Maßliebchen, daneben befinden sich Töpfe mit einer blühenden weißen Calla, Tulpen, Gänseblümchen, Flieder und Alpenveilchen. Den Hintergrund bildet undeutliches Buschwerk, links oben sind darin die Sprossen eines Fensterkreuzes auszumachen.
Dieses Frühwerk Renoirs befand sich ehemals im Besitz Max Liebermanns, der es 1933 angesichts der zu befürchtenden Repressalien durch die Nationalsozialisten zusammen mit weiteren impressionistischen Meisterwerken aus seiner Privatsammlung (unter anderem Gemälde von Édouard Manet, Edgar Degas und Paul Cézanne) durch die Berliner Kunsthandlung Paul Cassirer unter dem Vorwand der Ausleihe ins Ausland bringen ließ.
Eine im Blickwinkel variierte und in der Ausführung detailreichere Fassung des Bildes befindet sich in der Sammlung Oskar Reinhart „Am Römerholz“ in Winterthur (Inv.-Nr. 1927.4). Beide Werke verbinden die noch relativ dunkle Palette und die tonige Malweise von Renoirs vorimpressionistischer Phase. Die Leuchtkraft der Farbe definiert sich hier vor allem aus dem Kontrast zum dunklen Untergrund.
Wolfgang Cortjaens