Georg Ludwig Eckhardt, zugeschrieben
Ein Bauernhof, 1790/94
Ein Weg führt über eine leichte Anhöhe zu einem Bauernhof. Von links nähert sich ein Landmann auf einem Pferd, das einen einachsigen Karren zieht. Im Hintergrund ziehen dunkle Wolken auf. An einem realen geographischen Bezug ist zu zweifeln; es handelt sich eher um eine Paraphrase niederländischer Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts.
Die seit jeher einem hamburgischen Künstler des 18. Jahrhunderts zugeschriebene Darstellung weist in der Malweise der fast pastosen Wolkenpartien, des Laub- und Graswerks und in der Figur des Bauern manche Ähnlichkeiten zu einer kleinformatigen Landschaft Georg Ludwig Eckhardts auf (siehe Inv. 425). Entsprechende Darstellungen etwa eines Friedrich Rosenberg (vgl. Inv. 424) sind in der Ausführung dagegen deutlich kleinteiliger.
Offenkundig ist die motivische Anlehnung an die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts, doch sind gerade solche Werke von Eckhardt, die einen direkten Vergleich ermöglichen würden, nur schriftlich überliefert. Zu nennen sind hier »eine kleine brave Landschaft, mit Bauernhäusern und Figuren« nach Adriaen van Ostade und zwei »flache Landgegenden mit Bauernhäusern und Bäumen an der Landstraße«, für die Jan van Goyen als Vorbild genannt wird.1 G. W.
1 Holz, ca. 14,3 x 16,7 cm, und Lw., je ca. 31 x 43 cm, Verst. Slg. Johann Jacob Eckhardt, Hamburg (Packischefsky und Noodt), 5 ff. 6. 1815, Nr. 31, 44 und 45.
LIT.: Katalog 1918, S. 99 (als hamburgischer Meister des 18. Jhs.); Katalog 1921, S. 103; Katalog 1930, S. 100; Katalog 1956, S. 103; Katalog 1966, S. 108.