Anselm Feuerbach
Bianca Capello, 1864/68
Auf seiner Suche nach Authentizität, nach einem Gesicht, in dem sich sein Verständnis von Rom ausdrücken ließe, begegnete der Deutschrömer Feuerbach 1860 Anna Risi – Nanna –, die ihm Modell und Geliebte wurde. Er malte sie als Iphigenie, Medea, Francesca, Laura oder wie hier als Bianca Cappello, Mätresse und zweite Frau Francescos I. de’ Medici, die mit ihm zusammen von seinem Bruder Ferdinando vergiftet wurde. Die geschlossene Silhouette, das schwarze Gewand und der Ernst der Frau entsprechen dem tragischen Stoff aus dem 16. Jahrhundert. Auch Feuerbachs Bildniskunst ist der Hochrenaissance verpflichtet: Die Inschrift in dem meisterhaft gemalten Fächer lautet „Ricordati“ und verweist auf die Funktion des Porträts, die Erinnerung über den Tod hinaus zu bewahren. Bedeutungsvoll mag auch der klassisch anmutende Hintergrund sein: Die gemalte, den Blick auf den Himmel freigebende Architektur könnte auf die illusionistischen Fresken in der Villa Medici in Poggio a Caiano anspielen, in der die Liebenden den Tod fanden.
Neela Struck
Details about this work
Beschriftung: Unten links signiert und datiert: "A Feuerbach. 68." (AF verbunden); unten rechts auf dem Fächer bezeichnet: "Ricordati"
Anselm Feuerbach (1829 - 1880), 1864/68 - ? (1); [...] (2); Slg. Johann Pálffy von Erdőd (1829 - 1908), Pressburg, ? - ? (3); Kunsthandlung Karl Haberstock, Berlin, - 1924 (4); Ankauf von dort im Tausch , 1924 (5)
1) Es ist zu klären, wann, wie, an wen und für wie viel [Künstlername] das Werk verkaufte oder gab.
2) Bislang unbekannte Provenienz/en.
3) #
4) #
5) Die Kunsthalle tauschte das „Stilleben“ von Pieter Gallis, „Vor der Schmiede“ von Jan van Huchtenburgh, das „Bildnis einer Damen mit Kind“ von Gottfried Kneller, von Giovanni Segantini „Pascali im Engadin und Arnold Böcklins „Schweigen im Walde“ gegen die „Bianca Capello“ von Anselm Feuerbach ein. Der Gesamtwert des Bildes wurde auf 85.000 Mark angesetzt.
Stand: zuletzt 05.07.2024, Ute Haug.
Status: in Bearbeitung (die mit # markierten Stellen sind noch zu ergänzen), ungeklärt, unbedenklich.
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Das Menzelkabinett, Gustav Pauli, 1924, S. 7, Abb.-Nr.
Geschichte der deutschen Kunst. Das Neunzehnte Jahrhundert, Gustav Pauli; Herausgeber: Georg Dehio, 1934, S. 270, Abb.-Nr.
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Anselm Feuerbach. Leben und Werk. Kritischer Katalog der
Gemälde, Ölskizzen und Ölstudien, Jürgen Ecker, 1991, S. 237, 239, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 387
Führer durch die Galerie der Kunsthalle zu Hamburg, Gustav Pauli, 1924, S. 130, Abb. S. nach S. 130, Abb.-Nr.
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Die Gemälde des 19. Jahrhunderts in der Hamburger Kunsthalle, Herausgeber: bearb. von Jenns E. Howoldt u. Andreas Baur, 1993, S. 44, Abb. S. 44, Abb.-Nr.
Anselm Feuerbach; Historisches Museum der Pfalz, Speyer, 2002, Abb. S. 68, Abb.-Nr.
Kunsthalle zu Hamburg. Katalog der neueren Meister. Zweite Auflage, Herausgeber: Gustav Pauli, 1927, S. 54, Abb. S. nach S. 301, Abb.-Nr.
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Führer durch die Hamburger Kunsthalle, Herausgeber: Alfred Hentzen, 1966, S. 28, Abb. S. Taf. 51, Abb.-Nr.
Anselm Feuerbach. Sein Leben und seine Kunst., Julius Allgeyer, 1894, S. 418, Abb. S. 244, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 286
Feuerbach. Beschreibender Katalog seiner sämtlichen Gemälde, Hermann Uhde-Bernays, 1929, Abb. S. 203, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 235
Die Hamburger Kunsthalle hat ..., N. N.; Herausgeber: Karl Scheffler, 1925, Abb. S. 76, Abb.-Nr.
Nanna. Entrückt. Überhöht. Unerreichbar. Anselm Feuerbachs Elixier einer Leidenschaft, Herausgeber: Peter Forster; Museum Wiesbaden, 2013, Abb. S. S. 123, Abb.-Nr.
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Referenz: Faszination Schmuck: 7000 Jahre Schmuckkunst im MAKK = The fascination of Jewelry : 7000 years of jewelry art at the MAKK, Museum für Angewandte Kunst Köln (VerfasserIn); Hesse, Petra , 1966- (HerausgeberIn) (VerfasserIn eines Vorworts); Hoppe, Lena (HerausgeberIn) (VerfasserIn eines Vorworts); Chadour-Sampson, Anna Beatriz , 1953- (VerfasserIn von ergänzendem Text); Arnoldsche Verlagsanstalt (Verlag), 2024, S. 24, Abb. S. 28, Abb.-Nr.