Anita Rée

Schlucht bei Pians, 1921

Wie prismenhaft gebrochene Kristalle türmen sich die schroffen Bergflanken in zwei Diagonalen zu beiden Seiten einer Schlucht. Sie kontrastieren in ihrer blauvioletten Färbung mit dem orangefarbenen Streiflicht der auf- oder untergehenden Sonne. Das Gemälde Schlucht bei Pians entstand während Anita Rées Reise nach Südtirol im Frühsommer 1921. Hier wollte sie endlich zum »landschaftern« kommen. Das Interesse Rées galt vor allem den verschiedenen Formationen des Gesteins: Aus kleinteiligen, geometrischen Elementen, die sie gegeneinandersetzte, modellierte und konstruierte sie die Felsenstrukturen, deren Kanten und Vorsprünge durch dunkelblaue Konturlinien verstärkt sind. Der zarte, aquarellartige Farbauftrag und das fein differenzierte, auf Blau konzentrierte Farbspektrum lassen das Gestein leuchten und erzeugen zugleich eine starke Tiefenwirkung. In der Farbmodellierung und Formauflösung zeigt sich Anita Rées an Cézanne geschulte Vorstellung von Landschaftsmalerei jener Jahre. Zugleich wird darin ihre malerische Auseinandersetzung mit dem französischen Kubismus sichtbar.

Sophia Colditz

Details about this work

Beschriftung: Unten rechts signiert: Rée

Bruhns G 79,

Ankauf von der Künstlerin, 8.6.1922 (1)

1) HAHK: 1922 Ausbildung und Vermehrung der Sammlungen, Bl. 3. Die Ankaufssumme für die Inv.Nrn. HK-2055 und HK-2077 belief sich auf 21.000 Mark. Zeitgleich kaufte die Kunsthalle noch zwei Aquarelle der Künstlerin.

Stand: 25.2.2021, Ute Haug.
Status: geklärt, unbedenklich.

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Führer durch die Galerie der Kunsthalle zu Hamburg, Gustav Pauli, 1924, S. 195, Abb.-Nr.

Katalog der Meister des 20. Jahrhunderts in der Hamburger Kunsthalle, Herausgeber: Helga Hofmann u. Janni Müller-Hauck, 1969, S. 106, Abb. S. S. 106, Abb.-Nr.

Alexandra Povórina, Alma del Banco, Anita Rée; Kunsthaus Hamburg, 1966, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 86

Kunsthalle zu Hamburg. Katalog der neueren Meister. Zweite Auflage, Herausgeber: Gustav Pauli, 1927, S. 185, Abb.-Nr.

Anita Rée. Leben und Werk einer Hamburger Malerin 1885-1933, , erschienen anläßlich der Ausstellung "Anita Rée in der Sammlung Valerie Alport", Hamburger Sparkasse 2001, Maike Bruhns, 2001, S. 69, Abb. S. S. 46/Nr. 44, Abb.-Nr.

Anita Rée. Leben und Werk einer Hamburger Malerin 1885-1933, Maike Bruhns, 1986, S. 46, Abb. S. Taf. 4, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. WV G 65

Die Gemälde der Klassischen Moderne, Hurttig, Marcus Andrew, 2010, S. 345-346,Abb., Abb.-Nr.

Drei Malerinnen der Hamburgischen Sezession; B.A.T. KunstFoyer (154. Ausstellung), Hamburg, 1995, Abb. S. S. 12, Abb.-Nr.

Anita Rée, Gustav Pauli, 1926, S. 361, Abb. S. nach S. 360, Abb.-Nr.

Anita Rée. Hamburg 1885-1933. Ein vorläufiges Werkverzeichnis, Claudia Heuer, 1982, S. 77-78, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 59

Die Selbstbildnisse Anita Rées. 1885-1933, Christiane Schmid, 1997, S. 29, Abb. S. S. 117/Nr. 31, Abb.-Nr.

Anita Rée: Retrospektive, C. M. Vogtherr. K. Schick, A. Heinze, G. Himmelmann, S. Colditz, H. Schreiber,; Herausgeber: Karin Schick; Hamburger Kunsthalle, 2017, 2017, S. 109, Abb. S. S. 115, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 20

Öl auf Leinwand 80cm x 61.5cm (Bild) Hamburger Kunsthalle, erworben 1922 Inv. Nr.: HK-2077 Collection: Klassische Moderne © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Dirk Dunkelberg

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