Max Beckmann

Bildnis der Mutter, 1906

Das Porträt seiner Mutter malte Max Beckmann kurz vor deren Tod im Sommer 1906, der am Ende einer schweren Krebskrankheit stand. Antonie Beckmanns Blick wendet sich aus dem Bild heraus, ihr Gesicht wirkt abgeklärt, aus ihrer Haltung sprechen Erschöpfung und Anspannung. Die beiden Hände und der Kopf heben sich deutlich vom dunkel gestalteten Hintergrund ab und ziehen alle Aufmerksamkeit auf sich. Das bläuliche Schwarz der Kleidung hingegen amalgamiert mit der Umgebung, die an wenigen Stellen mit farbigen Sprenkeln strukturiert wurde. Der lockere Pinselduktus und die Auflösung der äußeren Konturen finden ihre Entsprechung in der semantischen Ebene des Bildes: Das Verschwinden des geliebten Menschen ist das zentrale Thema. Zugleich bildet die Malerei ein adäquates Mittel, gegen diesen Verlust anzukämpfen. Wie aus seinen Tagebuchaufzeichnungen hervorgeht, war der Tod der Mutter für Beckmann ein schmerzlicher Verlust. Auf Wunsch der Schwester Margarethe malte er im Jahr 1908 eine zweite Version dieser Komposition.
Ann-Kathrin Hubrich

Dieses Werk befindet sich im Online-Werkverzeichnis „Max Beckmann. Die Gemälde“: https://www.beckmann-gemaelde.org/056-bildnis-der-mutter

Details about this work

Öl auf Leinwand 77.5cm x 70cm (Bild) 90.3cm x 83cm (Rahmen) Hamburger Kunsthalle, Dauerleihgabe Nachlass Peter und Maja Beckmann. Restauriert mit Mitteln der HERMANN REEMTSMA STIFTUNG, 2015 Inv. Nr.: HK-200908 Collection: Klassische Moderne © Hamburger Kunsthalle / Dauerleihgabe Nachlass Peter und Maja Beckmann Foto: Elke Walford

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