Max Klinger
Meergötter in der Brandung, 1883/84
In den Jahren 1883/84 schuf Klinger im Auftrag des Kammergerichtsreferendars Julius Albers eine Raumdekoration für das Vestibül in dessen Villa in Berlin-Steglitz, bestehend aus fünf Gemälden, einem zehnteiligen Fries, zwei Büsten, die Arthur Volkmann ausführte, fünf bemalten Türen sowie einem mit Grisaillen geschmückten Sockelstreifen. Die Meergötter in der Brandung waren Teil des Frieses, der die Naturkräfte des Meeres und dessen Bewohner zeigte. Menschen- und tierähnliche Meereswesen durchqueren den Bildraum, der von aufschäumendem Wasser beherrscht wird. Die Neubelebung der antiken Mythenwelt erinnert an Werke Arnold Böcklins. Klinger verband in seiner Raumgestaltung Motive aus Gegenwart und Vergangenheit, Mythos und Märchen sowie Ernsthaftes und Humoristisches.1889 musste Albers das Haus wegen Schwammbefalls aufgeben. 1901/02 wurden die Gemälde nach seinem Tod an die Berliner Nationalgalerie und an die Hamburger Kunsthalle verkauft, in der sich heute sieben von ihnen befinden.
Karin Rhein