Juriaen Jacobsz

Rastende Jäger, 1652

Am Waldrand rasten zwei Jäger mit ihren Hunden unter einem Baum. Der Sitzende, mit geschlitztem Wams und Jagdtasche, hat das Gewehr und den erlegten Hasen neben sich gelegt; der Stehende, eine Rückenfigur, stützt sich mit der Rechten auf seine Flinte, in der linken Hand hält er einen erlegten Vogel. Aus dem Wald fließt ein Bach, aus dem der Hund vorn trinkt; rechts geht der Blick auf eine waldige Hügellandschaft.
Nach Lungagnini entstand Inv. 149 in Hamburg, denn ebenfalls 1652 malte Jacobsz das Bildnis des Hamburger Mathematikers Tassius (Inv. 446). Das Motiv variiert ein weiteres signiertes Gemälde im Querformat; der Sitzende ist identisch, der Stehende dort dem Betrachter zugewendet.1 Eine Rückkehr der Jäger von 1646 schrieb Gerson im Vergleich mit dem Hamburger Bild Jacobsz zu.2 Übereinstimmungen in der Komposition bestehen zu Gemälden des in Rotterdam tätigen Ludolf de Jongh.
Die frühen Darstellungen der Rast unterscheiden sich von den dramatischen Jagd- und Tierbildern, die Jacobsz nach 1658 in Holland malte.

Thomas Ketelsen 2001

1 Lw., 107,4 x 131,3 cm, Roselius Haus, Bremen; Lungagnini 1970, S. 191 f., G 7.
2 Holz, 50 x 49 cm, Musée de Chambéry, Inv. 339/444; Lungagnini 1970, S. 185, G 1.

Ausst.: Das Bild der Landschaft, Hamburger Kunsthalle 1934, S. 25, Nr. 15.
Lit.: Gustav Pauli, Die Kunsthalle zu Hamburg 1928. Jahresbericht der Verwaltung, Hamburg 1929, S. 6 f., Abb. S. 30; ders., Neuerwerbungen der Hamburger Kunsthalle, in: Belvedere 8, 1929, S. 187, Taf. 36, Abb. 22; Katalog 1930, S. 77 f.; Max Goering, Deutsche Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts, Berlin 1940, S. 24, Taf. 18; Katalog 1956, S. 83; Meisterwerke 1958, S. 34, Taf. 36; Katalog 1966, S. 86; Meisterwerke 1969, Abb. 117;
Lungagnini 1970, S. 48-51, 186 f., Nr. G 2, Abb. G 2; Götz Adriani, Deutsche Malerei im 17. Jahrhundert, Köln 1971, S. 129, Abb. 121.

Details about this work

Leinwand 128cm x 140cm (Bild) 158cm x 171cm (Rahmen) Inv. Nr.: HK-149 Collection: Alte Meister © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford

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