1865 erhielt der in Wien und Prag zum Maler ausgebildete Ferdinand Laufberger den staatlichen Auftrag, einen Vorhang für das neue Opernhaus in Wien zu entwerfen. Thematisch sollte er der heiteren Oper und dem Ballett gewidmet sein. Die neun Bildfelder zeigen daher Figuren voller spielerischer und zierlicher Leichtigkeit. Im Zentrum finden sich Allegorien der Musik, der Phantasie und der Poesie. Links und rechts wird mit einer Hochzeit und einer Tanzgruppe die heitere Kraft der Musik vorgeführt. Dies wird aufgenommen von vier Kindergruppen, deren Tun – u. a. als Sängerbund oder Jagdgemeinschaft – ebenfalls von Musik begleitet ist.
Das 1869 vollendete Werk erlangte schnell größere Beliebtheit und wurde durch die Gesellschaft für vervielfältigende Kunst Wien in einer Mappe veröffentlicht. Mit der graphischen Umsetzung wurden hervorragende Kupferstecher, zumeist aus dem Atelier von Louis Jacoby (vgl. Nr. 39) betraut. Durch seine enge Zusammenarbeit mit der Wiener Gesellschaft für vervielfältigende Kunst konnte der Hamburger Kunstverein seinen Mitgliedern die umfangreiche Edition über mehrere Jahre hinweg als Vereinsblätter ausgeben (vgl. u. a. Nr. 31, 34).

David Klemm

Details about this work

• Label

  Beschriftung: Unterhalb der Darstellung links bezeichnet: "Gez. Ferd. Laufberger"; rechts signiert: "Gest. J. Sonnenleiter."; unterhalb davon in der Mitte bezeichnet: "Druck v. F. Kargl in Wien"; unterhalb des Blatts in der Mitte Prägestempel: "DER HAMBURGER UND DER / ÄLTERE WIENER KUNSTVEREIN"

• Provenance

  Alter Bestand der Bibliothek; vor 1891 erworben; 2016 dem Kupferstichkabinett überwiesen.