Wie kaum ein zweites Bildnis hat das 1810 in einem Buch über das „Abendmahl“ erstmals publizierte Gesicht eines langhaarigen Mannes mit Vollbart und in sich gekehrtem Blick bis heute die Vorstellung von Leonardo da Vinci geprägt. Bis vor wenigen Jahrzehnten galt es nahezu uneingeschränkt als Selbstbildnis des visionär in die Zukunft schauenden Universalgelehrten. Dagegen sprechen allerdings sowohl physiognomische Details – wie die zu ausgeprägten Augenbrauen –, als auch das zu greisenhafte Aussehen. Wahrscheinlich handelt es sich um das idealisierte Bildnis eines alten Mannes.

Details about this work

• Label

  Beschriftung fremd: Auf dem Blatt unten links bezeichnet: "[...?] 8" (Bleistift, stark verblasst); davon rechts bezeichnet: "V. 126." (Bleistift); auf dem Verso unten in der Mitte bezeichnet: "Lionardo da Vinci. - B. Bossi fec.[?]" (Bleistift)

• Catalog of works

  Vgl. Apell 1880.51.10; Meyer 1885 III.495.8,

• Bibliography

  Handbuch für Kupferstichsammler oder Lexicon der vorzüglichsten Kupferstecher des XIX. Jahrhunderts welche in Linienmanier gearbeitet haben sowie Beschreibung ihrer besten und gesuchtesten Blätter, Aloys Apell, 1880, S. 51, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 10

  Allgemeines Künstler-Lexikon, J. Meyer, H. Lücke, H. von Tschudi, 1885, S. 495, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 8

  Leonardo da Vinci in der Hamburger Kunsthalle, Herausgeber: Klemm, David und Stolzenburg, Andreas im Auftrag der Hamburger Kunsthalle, 2019, S. 108, Abb. S. 109, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 38