Rembrandt Harmensz. van Rijn
Studien, u.a. kranke Frau im Bett, um 1639
Das Blatt bietet erneut ein Beispiel dafür, dass Rembrandt auch die Radierung benutzte, um sich im Zeichnen zu üben. Sicherlich konnte er die Ergebnisse des Drucks noch besser für ihre Verwendbarkeit in einer größeren Komposition einschätzen. Hier finden sich drei Studien nach seiner Frau Saskia, die nach der Geburt des Sohnes Titus im September 1641 kränkelte; sie starb im Juni 1642. Rembrandt hat den matt und schwer in den Kissen liegenden Körper und die wachen, suchenden Augen der Kranken ebenso erfasst wie die entspannt Schlummernde in der oberen Darstellung. Man hat überlegt, ob das Blatt nicht etwas eher, 1639, entstanden sein könnte und die Schlafende als Vorübung für die Maria im Marientod (Inv.-Nr. 6219) gedient haben könnte. In den übrigen Skizzen hat Rembrandt Studien für Personengruppen geschaffen, die er in großen biblischen Szenen gern verwendete, etwa für staunende oder kommentierend dabeistehende Gestalten.
Thomas Gädeke