Rembrandt Harmensz. van Rijn
Kopf eines Orientalen im Profil, um 1635
Hier hat Rembrandt eine Radierung seines Freundes Jan Lievens als Vorlage benutzt. Er hat nicht die Platte von Lievens weiter behandelt, sondern nach einem Abzug der Lievens-Radierung das Porträt auf seine Radierplatte neu gezeichnet. Dabei hat er alle Einzelheiten der Vorlage, wie die besondere Kopfbedeckung (ein Samtbarett), die Kleidung und die Haare, beibehalten. Aber einiges hat er doch verändert. Bei ihm hat der Mann einen Vollbart erhalten, was ihn männlicher aussehen lässt. Die Haare, die nun auch an der Seite hervortreten, ringeln sich einzeln aus ihrem Schopf und treten vor dem hellen Hintergrund wirkungsvoll in Erscheinung. Der Blick dieses empfindsamen Mannes schweift träumerisch in die Ferne
Thomas Gädeke