Rembrandt Harmensz. van Rijn

Bildnis des Apothekers Abraham Francen, um 1657

Auf diesem Bild stellt Rembrandt einen Mann dar, der ein enger Bekannter von ihm gewesen sein muss, denn er hat dem Künstler und seiner Familie mehrmals in schwierigen Situationen geholfen. Von Beruf war Abraham Francen Apotheker, worauf Rembrandt hier allerdings keinen bildlichen Hinweis gegeben hat. Vielmehr zeugen die Gegenstände, die ihn umgeben, von seiner großen Sammelleidenschaft: Hinter ihm an der Wand hängt ein kleiner Klappaltar mit einer Kreuzigungsszene. Vor ihm auf dem Tisch liegt ein großes Buch, dahinter stehen eine chinesische Figur, zwei Gefäße mit Deckel und ein Totenschädel, letzterer als Sinnbild für die Endlichkeit allen menschlichen Lebens. In der Hand hält Francen ein Bild. Er soll vor allem Graphik, also ebensolche Blätter wie dieses Porträt, mit Leidenschaft gesammelt haben. Und um das Geld dafür aufzubringen, soll er manchmal sogar auf Essen und Trinken verzichtet haben. Damit er das Bild in seiner Hand genau betrachten und beurteilen kann, ist er mit seinem Stuhl nahe ans Fenster gerückt und er hält das Blatt ins Licht. Leider können wir nicht erkennen, was darauf zu sehen ist. Aber wir können vom Gesicht Francens ablesen, wie genau er das Werk betrachtet, ja, er ist offenbar so darauf konzentriert, dass er alles um sich herum vergisst.

Uta Kuhl

Details about this work

Radierung, Kupferstich und Kaltnadel 158mm x 208mm (Platte) 186mm x 222mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 6035 Collection: KK Druckgraphik, Niederlande, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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