Carimati (?), Zeichner/in

Puttireigen mit Monstranz

Die Zeichnung wurde bislang aufgrund einer alten Aufschrift mit einem Künstler namens Carimati in Verbindung gebracht. Dieser soll laut einer nicht mehr erhaltenen Information auf dem ehemaligen Untersatzkarton das Werk 1640 angefertigt haben.(Anm.1) Da sich jedoch bislang kein Künstler namens Carimati nachweisen lässt, wird die Zuschreibung hier nur unter Vorbehalt beibehalten.
Sowohl die runde Form als auch das Thema der Komposition erinnern an eine Bilderfindung Raffaelino da Reggios, die dieser 1575–1576 im Gewölbe der zweiten linken Kapelle in S. Silvestro al Quirinale in Rom ausführte. Die Komposition wurde 1578 im Gegensinn von Diana Scultori gestochen und fand auf diese Weise Verbreitung.(Anm.2)
Übereinstimmend mit dem Hamburger Blatt ist die Idee, in himmlischer Sphäre einen Puttireigen um ein wichtiges geistliches Symbol – hier eine Monstranz, dort die Taube des Heiligen Geistes – anzuordnen.
Die Strichführung wirkt gleichermaßen sicher wie schematisch, was auf eine Nachzeichnung hindeuten könnte.

David Klemm

1 Die Aufschrift lautete angeblich: „J. Carimati 1640“ und „No. 47“ (Bleistift). Die Zeichnungen der Sammlung von der Hellen waren offensichtlich sehr häufig auf einem relativ festen, zum Teil auch farbigen Untersatzkarton aufgelegt. Diese Montierungen wurden bei den Italienischen Blättern bis auf eine einzige Ausnahme entfernt. Vgl. Inv.-Nr. 1963-411.
2 Paolo Bellini: L’opera incisa di Adamo e Diana Scultori, Vicenza 1991, S. 232.

Details about this work

Schwarze Kreide 195mm x 193mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 57010 Collection: KK Zeichnungen, Italien, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

We are committed to questioning the way we talk about and present art and our collection. Therefore, we welcome your suggestions and comments.

Feedback
Other works by
Carimati (?)