Anonym (holländisch)

Dudelsackpfeifer mit Schlapphut

Das derbe Gesicht, die wulstigen Finger und die generelle Vorliebe für gerundete Volumina erinnern an Werke des Utrechter Manierismus, insbesondere an Zeichnungen und Gemälde von Joachim und Peter Wtewael (1596–1660).(Anm.1) Gleichzeitig ist die feine und wenig ausdrucksstarke Linienführung unvereinbar mit der Hand dieser Künstler. Angesichts von Verzeichnungen wie z. B. im Bereich der rechten Hand wird es sich eher um die Arbeit eines Kopisten handeln, vielleicht nach einer Figur aus einer „Anbetung der Hirten“ aus dem ersten Drittel des 17. Jahrhunderts.

Annemarie Stefes

1 Peter Wtewael, „Emmausmahl“, Oslo, Nasjonalgalleriet, Inv.-Nr. 408, Anne Walter Lowenthal: Joachim Wtewael and Dutch Mannerism, Doornspijk 1986, Nr. D-1; vgl. auch dessen „Anbetung der Hirten“, Tarbes, Musée Massey (ohne Inv.-Nr.), ebd. Nr. D-5; Joachim Wtewael, „Hirte mit Dudelsack“, 1623, Cambridge (Mass.), Harvard Art Museum/Fogg Museum, Leihgabe Kunsthandel Seiden & De Cuevas, New York, ebd. Nr. A-86.

Details about this work

Feder in Braun, über Graphit; Einfassungslinien (schwarze Kreide) 94mm x 73mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 52395 Collection: KK Zeichnungen, Niederlande, 15.- 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

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