Die sorgfältig ausgeführte Zeichnung stellt wohl einen Entwurf für eine Wand- oder Deckengestaltung dar. Die nackte Gestalt (antike Gottheit ?) in der ovalen Kartusche links sowie die floralen und frugalen Elemente (Blüten und Trauben) deuten auf eine Bestimmung für einen weltlichen Zusammenhang, z. B. einen Palast, hin. Die deutlich erkennbaren C-Schwünge machen eine Entstehung im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts wahrscheinlich. Allerdings bleibt fraglich, ob diese Studie überhaupt von einem italienischen Künstler gezeichnet wurde. Dagegen spricht neben der starken Farbigkeit der überladen wirkende Charakter des ornamentalen Entwurfs. Simonetta Prosperi Valenti Rodinò hat sich daher auch entschieden gegen eine Herkunft des Blattes aus Italien ausgesprochen.(Anm.1)

David Klemm

1 Mitteilung auf der Grundlage einer Digitalphotographie, 1. 4. 2008.

Details about this work

• Label

  Beschriftung fremd: Auf dem Verso in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233)

• Provenance

  Ludwig Hermann Philippi (1848-1908), Hamburg (L. 1335); Legat Philippi an die Hamburger Kunsthalle 1908

• Bibliography

  Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, David Klemm; Herausgeber, 2009, S. 458, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 757