Das Blatt stellt wie am oberen und unteren Papierrand erkennbar das Fragment einer ehemals größeren Komposition dar. Es zeigt mit stehenden, halbnackten Frauen, spielenden Putti und architektonischen Detailformen typische Elemente einer Wanddekoration der Renaissance. Daher ist eine Entstehung im 16. Jahrhundert wahrscheinlich. Die senkrechte Anordnung könnte auf die Funktion einer trennenden Gliederung zwischen zwei Fresken oder Teppichen hindeuten. Der anonyme Zeichner gestaltet die Komposition mit großer Sicherheit. Mit kleinen Kunstgriffen, wie dem sich scheinbar aus dem Rahmen drehenden Putto im unteren Teil oder dem sich über den Rahmen wölbenden Bauch der linken Frau wird die Szenerie geschickt verlebendigt. Vorschläge, das Blatt in Rom oder Bologna zu lokalisieren, konnten bislang nicht konkretisiert werden.(Anm. 1)

David Klemm

1 Notizen im Archiv des Kupferstichkabinetts.

Details about this work

• Label

  Beschriftung fremd: Auf dem Verso unterhalb der Mitte: Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1234); im oberen Bereich nicht entzifferbare Buchstaben, z.T. hinterlegt

• Provenance

  Ludwig Hermann Philippi (1848-1908), Hamburg (L. 1335); Legat Philippi an die Hamburger Kunsthalle 1908

• Bibliography

  Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, David Klemm; Herausgeber, 2009, S. 421, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 655