Jan van der Meer (III), Zeichner
Landschaft mit einer Halbinsel im See, 1686
Von der ebenfalls 1686 datierten und annähernd formatgleichen Kat.-Nr. 629 unter-scheidet sich diese Zeichnung in der Verwendung von Pergament. Wie sein Freund Dirk van Bergen (vgl. Inv.-Nr. 21695, 21696) schätzte auch Jan van der Meer (II) das ausgefallene Trägermaterial, dessen glatte Oberfläche der braunen Tusche eine juwelenhafte Leuchtkraft und Tiefe verlieh. Derartige Kabinettstücke verstehen sich als Reaktion auf den Zeitgeschmack mit seiner Vorliebe für das Besondere und Kostbare.(Anm.1)
Unser Blatt ist nicht die einzige Pergament-Zeichnung des Künstlers: Eine undatierte „Weideszene“ in gleichem Format befindet sich in Edinburgh, und zwei Zeichnungen von 1687 werden in Brüssel bzw. an unbekanntem Standort verwahrt.(Anm.2)
1 Weitere Beispiele finden sich z. B. im Œuvre des Willem van Mieris, vgl. Inv.-Nr. 22180;22181;22182, und bei Van der Meers Schwager Cornelis Dusart, z. B. die „Sieben Mönchsbildnisse“, Aukt.-Kat. Amsterdam, Christie’s, 9. 11. 1998, Nr. 141, oder „Flötenspieler“ und „Weintrinker“, Frankfurt am Main, Städel Museum, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 3685 und Inv.-Nr. 3686.
2 Edinburgh, National Gallery of Scotland, Inv.-Nr. D 1063, Keith Andrews: Catalogue of Netherlandish Drawings in the National Gallery of Scotland, 2 Bde., Edinburgh 1985, S. 52; Brüssel, Musées Royaux des Beaux-Arts, Sammlung De Grez, Inv.-Nr. 4060/2441; ehemals Den Haag, Sammlung Unicorno, Inv.-Nr. N 84, Aukt.-Kat. Amsterdam, Sotheby’s, 19. 5. 2004, Nr. 95.