Francisco de Herrera, d. J. ("El Mozo")
Halbfigur des H. Matthias, um 1642
Diese und die folgende Zeichnung (Inv.-Nr. 38669) gleichen in Technik, Papier und Format (Anm. 1) einer Serie von Zeichnungen von Halbfiguren von Aposteln, die sich in der 1936 verloren gegangenen Sammlung des “Instituto Jovellanos” in Gijón befanden und sind sicher von derselben Hand. Im Katalog jener Sammlung, den Menendez Acebal 1886 veröffentlichte, waren die Zeichnungen, allesamt ebenso auf rotem Papier, bereits als Arbeiten Herreras des Jüngeren aufgeführt.(Anm. 2) Moreno Villa, Pérez Sánchez und Martínez Ripoll dagegen sahen in ihnen Arbeiten seines Vaters, Francisco de Herrera dem Älteren («el Viejo»).(Anm. 3) In der Hamburger Sammlung waren sie zunächst, der Prägung auf dem alten Passepartout folgend, Francisco Rizi zugeschrieben.
In ihrer Linienführung und Schraffur sind sie anderen Federzeichnungen des Künstlers sehr nahe, das vorliegende Blatt des Apostels Matthias besonders z. B. dem im Format unwesentlich größeren ”Johannesknaben mit dem Lamm“ (Inv.-Nr. 38571).
Ohne Vorzeichnung wirkt die Zeichnung schnell skizziert, der Apostel in einer für Herrera typischen Körperdrehung gezeigt, wie er über seine rechte Schulter zurückblickt, die Hellebarde nach vorne weghält und mit der linken Hand das Gewand wie zum Schutz vor der Brust zusammenrafft.
1 “Dibujo à pluma en papel rojo”, “Alto 0,13; Ancho 0,11” (Menendez Acebal 1886, S. 44).
2 Menendez Acebal 1886, S. 44–45, Nr. 303–314. Vgl. Pérez Sánchez 2003 und http://www.bibliotecavirtual.asturias.es/i18n/consulta/registro.cmd?id=1231
3 Moreno Villa 1926 und Martínez Ripoll 1978, vgl. Corpus III, S. 25.