Christian Wilhelm Ernst Dietrich, zugeschrieben
Johann Georg von Bemmel, ehemals zugeschrieben
Sächsische Berglandschaft mit Brücke, 1740/50
Das bisher dem Nürnberger Johann Georg Bemmel (1699–1723) zugeschriebene Blatt ist Christian Ernst Wilhelm Dietrich zuzuweisen, von dem sich im Kupferstichkabinett auch die Vorzeichnung (?, vgl. Inv.-Nr. 1920-174) zur vorliegenden Gouache befindet. Ein Gemälde mit derselben Landschaft befand sich einer Notiz zufolge auf einer Photopappe der Witt-Library in London und in München bei der Kunsthandlung D. Heinemann.(Anm. 1) Wiederholungen und Variationen in verschiedener Technik waren bei Dietrich nicht ungewöhnlich.(Anm. 2) Ein Blatt mit der gleichen Landschaft, nur gegenseitig gespiegelt, befand sich 1987 im Londoner Kunsthandel. Das wesentlich größere Pastell ist monogrammiert mit „D.L.H.“ und 1792 datiert, zugeschrieben wurde es Robert de la Houlière, der allerdings nur 1789–1791 nachweisbar ist.(Anm. 3) Auch wenn das Motiv durch Radierungen verbreitet wurde (vgl. Inv.-Nr. 1920-174), erscheint eine Entstehung dieses Blattes in Deutschland wahrscheinlicher.
Peter Prange
1 Laut Eintrag auf der alten Karteikarte befand sich ein weiteres (?) Gemälde ehemals im Besitz von Dr. Spenk (?) in Hamburg-Wandsbek.
2 Vgl. sein Gemälde „Badende Nymphen“ von 1754 in Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Gemäldegalerie Alter Meister, Inv.-Nr. 2125, und die Gouache „Felsige Gegend“ von 1756 in Frankfurt am Main, Städelsches Kunstinstitut, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 1381, die sich bis auf die Staffage vollkommen gleichen, vgl. Mit freier Hand. Deutsche Zeichnungen vom Barock bis zur Romantik aus dem Städelschen Kunstinstitut, Ausst.-Kat. Frankfurt am Main 2003, S. 68–69, Nr. 21, Abb.
3 Vgl. Important Old Master Drawings. The Properties of the Bernasconi Family and from various sources, 8.12.1987, Christie’s, London, S. 102, Nr. 173, Abb.