Philipp Otto Runge
Fragment eines Kompositionsentwurfs (Studie zum Gemälde "Triumph des Amor"), 1802 (Verso: 1804)
Verso: Aus einer Volute entwachsender Blumengenius mit Fackel
Auf dem als Bleistift- und Federzeichnung ausgeführten, mit einer Quadrierung versehenen Blatt erprobt Runge noch einmal verschiedene Haltungsmotive der Genien, dabei zwischen skizzenhafter, noch nicht endgültiger und konkreter, fest konturierender Anlage unterscheidend. Der in Feder konturierte Genius mit dem ausgestreckten Arm entspricht bereits der ausgeführten Grisaille, während das Umarmungsmotiv des rechts sitzenden, nur skizzenhaft angedeuteten Paares Inv. Nr. 1926-129 entspricht. Auch das untere, einander umarmende Genienpaar hat größte Ähnlichkeit mit den aufeinander zueilenden „Jüngling“ und „Jungfrau“ ganz rechts auf Inv. Nr. 1926-129, weshalb Traegers Vermutung, das Blatt sei in Zusammenhang mit den gegenüber seinem Vater am 27. Januar 1802 angesprochenen Veränderungen (Anm. 1), vielleicht sogar erst bei der Untermalung des Gemäldes entstanden, zu Recht besteht.
Peter Prange
1 Brief vom 27. Januar 1802 an den Vater, vgl. HS I, S. 219-220.