Das Blatt mit dem Mann, der gerne größer wäre und mit Schuhen sowie Hut nachhelfen muss, ist das Gegenstück zu der Zeichnung "Der 'All=vörfechter'" (Inv.-Nr. 29436). Lichtwark hat 1899 vermutet, dass beide Blätter Teil einer größeren Folge von Charakterstudien waren und als Vorlagen für nicht ausgeführte Stiche dienen sollten. In ihren karikaturhaften Zügen, die durch die Beschriftung erläutert werden, gehen beide Zeichnungen allerdings schon über bloße Charakterstudien hinaus.

Peter Prange

Details about this work

• Label

  Beschriftung: Unten rechts monogrammiert und datiert: "M. S. A° 1683"; oberhalb der Darstellung bezeichnet: "Geren=Groth"; unterhalb der Darstellung bezeichnet: "De Lüttke wehr ok geren groth, / Dat wisen sine Schü und Hoth." (Feder in Braun)

• Provenance

  Slg. Philipp Dräxler von Carin (1824-1896), Wien (L. 577 und 926), ? - 1874 (1); Slg. Josef Carl von Klinkosch (1822-1888), Wien (L. 577), 1874 - 15. 4.1889 (2); Versteigerung Slg. Klinkosch bei Kunst-Auktion C. J. Wawra, Wien, Nr. 848, 15.4.1889 ff. (3); Ankauf von dort als Geschenk von Adolf Glüenstein (31.10.1849-18.12.1924), Hamburg (L. 123), 15.4.1889ff. (4)
  
  1) Katalog der reichhaltigen und vorzüglichen Sammlung von alten Handzeichnungen, Miniaturen, Alten Kupferstichen, Radirungen, Holzschnitten, Büchern, Bildern etc. aus dem Nachlasse des Herrn Josef C. Ritter von Klinkosch, 15. April 1889 ff., C. J. Wawra, Wien 1889, Vorwort S. V.
  2) Katalog der reichhaltigen und vorzüglichen Sammlung von alten Handzeichnungen, Miniaturen, Alten Kupferstichen, Radirungen, Holzschnitten, Büchern, Bildern etc. aus dem Nachlasse des Herrn Josef C. Ritter von Klinkosch, 15. April 1889 ff., C. J. Wawra, Wien 1889, Nr. 848.
  3) Katalog der reichhaltigen und vorzüglichen Sammlung von alten Handzeichnungen, Miniaturen, Alten Kupferstichen, Radirungen, Holzschnitten, Büchern, Bildern etc. aus dem Nachlasse des Herrn Josef C. Ritter von Klinkosch, 15. April 1889 ff., C. J. Wawra, Wien 1889, Nr. 848.
  4) Alfred Lichtwark hatte am 12.4.1889 C. J. Wawra dazu ermächtigt, die Arbeiten Scheits aus der Sammlung Klinkosch für die Kunsthalle" zu erwerben, vorausgesetzt, daß der Preis kein unvernünftiger wird." Siehe HAHK: A 1 Übernahme der Sammlungen des Kunst-Vereins und seine Mitwirkung b. d. Verwaltung der Kunsthalle, 1849 – 28.1.1929, S. 23. Zur Finanzierung dieses Ankaufes konnte Lichtwark Adolf Glüenstein gewinnen. Siehe hierzu: HAHK: Slg 505, Glüenstein.
  
  Stand: Peter Prange, belegt und ergänzt 9.1.2019 Ute Haug

• Bibliography

  Jahresbericht der Kunsthalle zu Hamburg für 1889, 1890, S. 32, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 9

  Von Stutzern, Philosophen und Kesselflickern. Malerei des Barock in Hamburg, Birte Frenssen; Hamburger Kunsthalle, 1998, S. 24-25, Abb.-Nr.

  Matthias Scheits als Schilderer des Hamburger Lebens 1650-1700, Alfred Lichtwark, 1899, S. 120, Abb. S. S. 45, Abb.-Nr.

  Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Ernst Rump, 1912, S. 118, Abb.-Nr.

  Katalog der Handzeichnungen des Matthias Scheits, Christine Holthusen, 1988, S. Teil II, S. 96, Abb. S. 232, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 204

  Katalog der reichhaltigen und vorzüglichen Sammlung von alten Handzeichnungen , Miniaturen, Alten Kupferstichen, Radirungen, Holzschnitten, Büchern, Bildern etc. aus dem Nachlasse des Herrn Josef C. Ritter von Klinkosch, Kunst-Auction C. J. Wawra; Wien, 1889, S. 79, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 848

  Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Peter Prange; Herausgeber: Hubertus Gaßner und Andreas Stolzenburg, 2007, S. 326, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 925