Johann Heinrich Tischbein d. J., zugeschrieben

Hirtin am Bach

Wahrscheinlich aus dem Besitz der Hamburger Familie Sillem stammend 1866 als Geschenk an die Städtische Galerie gekommen, ist das frische Blatt als ein Werk des Hanauer Hofmalers Anton Wilhelm Tischbein (1730–1804) in die Kunsthalle übernommen worden, doch dort im Inventar dem Kasseler Galerieinspektor Johann Heinrich Tischbein d. J. zugeschrieben worden. Dieser war 1766/72 als „Dessinateur“ am Collegium Carolinum tätig, bevor er dort 1775 Galerieinspektor wurde. Er hat vor allem in Radierungen „verschiedene Manieren Nachzuahmen“ (Nagler) versucht und hauptsächlich nach holländischen Meistern des 17. Jahrhunderts sowie nach Werken seines Vaters Johann Heinrich Tischbein d. Ä. (1722–1789), vereinzelt auch nach Italienern und Franzosen gearbeitet. Zwar verarbeitet auch das vorliegende Blatt hollandisierende Motive, doch lässt es sich nicht mit den wenigen bekannten Zeichnungen Tischbeins in Verbindung bringen (Anm.1), weshalb die Zuschreibung an ihn nur unter Vorbehalt gelten kann.

Peter Prange

1 Vgl. Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. K III 1964/7, vgl. Künstlerbildnisse. Portraits von Tischbein bis Beuys. Ausst.-Kat. Neue Galerie, Kassel 1996, S. 41, Nr. 18; vgl. auch Kunst des 15.–19. Jahrhunderts, Auktion 75, 26.–27.5.2000, Galerie Gerda Bassenge, Berlin 2000, S. 293, Nr. 5814, Abb.; Dekorative Graphik, Miscellaneen & Trouvaillen, Auktion 78, 7.–8.12.2001, Galerie Gerda Bassenge, Berlin 2001, S. 207, Nr. 7565, Abb.

Details about this work

Gouache 246mm x 192mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 23853 Collection: KK Zeichnungen, Deutschland, 15.-18. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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