Franz Roos
Felsenschlucht mit Baum und Teich, 1680 - 1690
Einen weiteren Hinweis auf einen Aufenthalt in Rom von Franz Roos neben einer „F. Roos Roma“ signierten Zeichnung in Berlin (Anm.1) kann eine wahrscheinlich als Besitzernotiz deutbare Beschriftung auf der Rückseite von Inv.-Nr. 23662 und auf diesem Blatt geben: Beide Blätter sind in zeitgenössischer Schrift mit „L[ud]: Weyandt“ und einmal mit der Ortsangabe „Roma“ bezeichnet. Ludwig Weyandt ist nur als Portraitist am Hof in Gottorf bekannt, doch war er in den 1680er Jahren nachweislich in Rom (Anm.2) – wie lange, ist allerdings nicht bekannt. Weyandt hat dort offensichtlich die beiden Blätter gekauft oder geschenkt bekommen. Da Weyandt zu Beginn der 1690er Jahre in Schleswig bezeugt ist, müsste es sich um frühe Zeichnungen von Roos handeln. Bestätigt wird diese Annahme auch durch das Papier, das ein Wasserzeichen einer römischen, im 17. Jahrhundert produzierenden Mühle trägt.
Peter Prange
1 Berlin, Staatliche Museen, Kupferstichkabinett, KdZ 6338, vgl. Margarete Jarchow: Roos. Eine deutsche Künstlerfamilie des 17. Jahrhunderts. Verzeichnis sämtlicher Zeichnungen und Radierungen von Johann Heinrich, Theodor, Philipp Peter, Johann Melchior, Franz und Peter Roos im Besitz des Berliner Kupfer-stichkabinetts, Ausst.-Kat. Berlin 1986, S. 50, Nr. 87, Abb.
2 Vgl. seine signierte und datierte Zeichnung „Thisbe ersticht sich bei der Leiche des Pyramus“, bez.: „Rom 1681“ (heutiger Standort unbekannt), vgl. Sammlung farbiger Ansichten, Radierungen und Zeichnungen Johann Heinrich Rambergs, Handzeichnungen und Aquarelle alter und neuer Meister, Auktion 73, 14.6.1902, C. G. Boerner, Leipzig 1902, S. 40, Nr. 475.