Johann Christoph Erhard
Hirte mit Kühen und Schafen unter einer Eichengruppe am Fluss, um 1812-14
Verso: Faltenstudie (geknotetes Tuch)
In der Komposition und Zeichenstil ist das nicht vollständig ausgearbeitete Blatt noch ganz dem 18. Jahrhundert verpflichtet, weshalb es sich um ein sehr frühes, bereits um 1812 entstandenes Blatt handelt. Die Komposition spiegelt den Einfluss der hollandisierenden Landschaftskunst des späten 18. Jahrhunderts wieder, etwa den Landschaften in holländischem Geschmack von Ferdinand Kobell, die Erhard bei dem Nürnberger Verleger Johann Friedrich Frauenholz kennenlernen konnte. Auch die Zeichenweise mit der flächigen Pinselzeichnung schließt an die „Tüpfelei“ des späten 18. Jahrhunderts an, doch ist das Bemühen um eine größere Naturtreue erkennbar, die auf jüngeren Strömungen – beispielsweise frühen Radierungen von Johann Christian Reinhart – beruht.
Auf dem Verso das Fragment eines Bildnisses in Oval, wahrscheinlich eine Kopie, die durch die Wiederverwendung beschnitten wurde.
Andreas Stolzenburg