Jürgen Ovens

Die Präsentation Christi im Tempel, um 1660

Schmidt hatte das Blatt 1928 noch mit dem 1668 entstandenen Epitaph des Lucas Ambders in der Kirche von Tondern/Dänemark in Verbindung gebracht, doch Sumowski und Schlick haben auf den Zusammenhang mit dem 1651 datierten Gemälde „Simeon im Tempel“(Anm.1) hingewiesen. Zwar stimmen Simeons Antlitz und seine Haltung eher mit dem späteren Gemälde in Tondern überein, doch gleicht die gesamte Bildauffassung mit den hinter Simeon erscheinenden Eltern dem Gemälde in Kiel. Der von Schlick und Sumowski abgeleitete direkte Zusammenhang mit der Zeichnung ist allerdings nicht einsichtig – zumal das Kieler Gemälde ganz in der Manier Rembrandts gehalten ist, während die Hamburger Zeichnung unter dem Einfluss van Dycks steht, worauf Gerson 1936 zu Recht hingewiesen hat. Deshalb dürfte die Zeichnung auch erst während seines zweiten Aufenthalts in den Niederlanden 1657–63 entstanden sein.

Peter Prange

1 Kiel, Kunsthalle, Inv.-Nr. CG 4, vgl. Schlick 1973, S. 153–154

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Feder in Braun über Bleigriffel, grau und braun laviert 264mm x 196mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 22333 Collection: KK Zeichnungen, Deutschland, 15.-18. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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