Jürgen Ovens
Hl. Sebastian, 1657/63
Schmidt hielt das Blatt für eine in den Einzelheiten freie Kopie nach van Dycks Sebastian, der sich ehemals in der Eremitage in St. Petersburg befand (Anm.1), doch hat Sumowski zu Recht auf die Unterschiede in der Behandlung der Figuren und der Landschaft hingewiesen, so dass von einer Variante in der Sammlung des Jan Six auszugehen ist, die Ovens während seines zweiten Aufenthalts in Amsterdam 1657–1663 als Vorlage diente. Die begleitende, eigenhändige Beschriftung „krachtig. natüerlick. en seer milden“ charakterisiert das Gemälde von van Dyck als kraftvolle, gleichzeitig aber als offensichtlich ausgewogene Komposition.
Peter Prange
1 Heute verschollen, vgl. Erik Larsen: The Paintings of Anthony van Dyck, Freren 1988, Bd. 2, S. 273, Nr. 674.