Jan van Huchtenburgh
Reiterschlacht, um 1670 - 1675
Diese Zeichnung ist vermutlich nach Jan van Huchtenburgs Rückkehr in seine Heimatstadt Haarlem (1669) entstanden. Mit den in dieser Zeit überaus beliebten Schlachtendarstellungen stellte er sich in die Nachfolge seines 1668 verstorbenen Stadtgenossen Philips Wouwerman. Darüber hinaus verarbeitete er Anregungen von Adam Frans van der Meulen, unter dessen Leitung er von 1667 bis 1669 in der Pariser Gobelinmanufaktur gearbeitet hatte.
Ähnlich breite Konturlinien in Kombination mit flächigem Lavis begegnen auf einer in gleicher Technik gearbeiteten Zeichnung aus dem Jahre 1675.(Anm.1) Auch die Schreibweise der Initialen stimmt überein. Bestätigt wird dieser zeitliche Ansatz durch motivische Verzahnungen mit einem 1673 datierten Bild in Dijon.(Anm.2) Dort begegnet das links zu Boden gegangene Pferd an ähnlich prominenter Stelle im rechten Vordergrund.
Die bildmäßige Ausführung deutet in Verbindung mit dem Künstlermonogramm auf eine Funktion als autonomes Kunstwerk. Das Hamburger Blatt gehört damit zu den wenigen gesicherten Zeichnungen des Künstlers.
Annemarie Stefes
1 Aukt.-Kat. London, Sotheby’s, 7. 12. 1987, Nr. 171 (Photo RKD).
2 Dijon, Musée des Beaux-Arts, Inv.-Nr. T.53, A la gloire du Roi. Van der Meulen, peintre des conquêtes de Louix XIV, Ausst.-Kat. Dijon, Musée des Beaux Arts, Luxemburg, Musée d’Histoire de la Ville de Luxemburg, Paris 1998, Nr. 133 D.