Jan Weenix
Abraham Hondius, ehemals zugeschrieben
Hunde und Jäger bei erlegtem Fuchs, um 1702
Diese ehemals Abraham Hondius zugeschriebene Zeichnung steht in engem Bezug zu einem 1702 datierten Gemälde des Jan Weenix.(Anm.1) Dort begegnen Jäger, Hund, Fuchs und landschaftliche Rahmung leicht abgewandelt und um weitere Einzelheiten ergänzt:(Anm.2) Im Vordergrund und auf dem Baum sind Waffen, Jagdhorn und weitere Gerätschaften drapiert, dem kläffenden Hund ist ein stehendes Windspiel beigesellt. Nicht übernommen wurde die sich hier aus dem Blattbewuchs herauswindende Schlange.
Das Verhältnis zwischen Übereinstimmung und abweichenden Momenten ist kenn-zeichnend für die Funktion eines Gemäldeentwurfes. Zusätzlich gestützt wird die Zuschreibung an Jan Weenix durch stilistische Bezüge zu einer ähnlich gearbeiteten Zeichnung in Amsterdam.(Anm.3)
Annemarie Stefes
1 München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, Inv.-Nr. 778 (180 x 251 cm), Rebecca Jean Ginnings: The Art of Jan Baptist Weenix and Jan Weenix, Delaware, Univ., Diss. 1970, Nr. 259; hiervon eine kleinere Fassung (50 x 69,5 cm), Aukt.-Kat. London, Sothebys, 8. 7. 1987, Nr. 237. Zu beiden Gemälden gibt es jeweils ein Pendant.
2 So ist der Blick des herbei eilenden Jägers auf dem Gemälde aufwärts gerichtet, und um das erlegte Tier sind weitere Beutetiere drapiert: ein Hase, ein Reiher, kleine Singvögel.
3 Mit Blick auf die festen Konturen und die graphisch geklärte Modellierung: Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. RP-T-1909-10, Bestiare Hollandais. Exposition de Tableaux, Aquarelles, Dessins et Gravures par des Artistes Hollandais des XVIIe – XVIIIe siècles et d’un choix de Livres de la même période, Auss.-Kat. Paris, Institut Néerlandais 1960, Nr. 311.