Jasper Broers

Reiterschlacht, um 1703 - 1715

Dieses Blatt gehört zu den wenigen für Jasper Broers gesicherten Zeichnungen. Die Signatur klassifiziert das Blatt als eigenständiges Kunstwerk, vermutlich entstanden nach Aufnahme des Künstlers in die Malergilde seiner Heimatstadt Antwerpen (1703). In der Komposition erinnert die Zeichnung an Gemälde wie eine kürzlich in London versteigerte „Reiterschlacht“, mit denen sich Broers im weitesten Sinne in die Nachfolge Jan van Huchtenburgs stellt.(Anm.1) Mit der leicht und nervös über das Blatt geführten Feder, den eckigen und bisweilen eng gekräuselten Umrissen findet er jedoch seine eigene künstlerische Sprache. Eine stilistisch eng verwandte Zeichnung in ehemals niederländischem Privatbesitz ließe sich unserem Blatt anschließen.(Anm.2)
Von der Recto-Zeichnung unterscheidet sich die rückseitige Skizze eines Kandelabers in Technik und Stil, doch ist dies sicher Folge der unterschiedlichen Themenstellung. Mangels gegenteiliger Hinweise ist von einer Zuschreibung auch dieser Darstellung an Broers auszugehen. Damit wäre das Blatt ein Beleg für die vielseitigen Interessen des nahezu unbekannten Zeichners.
Harzens Verweis auf die „Gallerie in Schwerin“ lässt sich durch keinen konkreten Gemäldebezug verifizieren.(Anm.3)

Annemarie Stefes

1 Aukt.-Kat. London, Bonhams, 27. 10. 2004, Nr. 10.
2 1974 in der Sammlung C. van der Waals-Koenigs, Photo RKD, als A. F. van der Meulen; Zwollo (Notiz in der Photokartei des RKD) zog für dieses Blatt alternativ die Hand des Jan Pieter van Bredael in Betracht.
3 Für diese Mitteilung danke ich Gero Seelig, Schwerin (E-Mail vom 18. 3. 2010).

Details about this work

Feder in Graubraun, graubraun laviert, über Graphit auf bräunlichem Papier; Einfassungslinien (Feder in Grau) 188mm x 301mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 21768 Collection: KK Zeichnungen, Niederlande, 15.- 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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