Francesco Ermenegildo Baldassare Cocchi
Klostergang mit einem Ziehbrunnen, nach 1820 (?)
Francesco Cocchi arbeitete zunächst als Szenograph, Quadratur- und Dekorationsmaler in Bologna, Rom, Lissabon und Kopenhagen. Von 1820 bis 1842 war er in Hamburg, u. a. für das dortige Stadttheater tätig. Spätestens während dieses Zeitraums wird er Georg Ernst Harzen kennengelernt haben, mit dem er über die Hamburger Zeit hinaus freundschaftlich verbunden blieb. So ist gut vorstellbar, dass die Zeichnung als eine Art Freundschaftsgabe in Harzens Sammlung gelangte.
Es ist unwahrscheinlich, dass es sich bei der sorgfältig wiedergegebenen Klosterszene um eine genaue topographische Wiedergabe handelt. Denkbar ist, dass Cocchi hier ein Bühnenbild für eine Theater- oder Opernaufführung entworfen hat. Unverkennbar handelt es sich um eine Klosterruine. In jedem Fall lässt das Blatt mit der effektvollen Lichtregie Cocchis langjährige bühnenbildnerische Tätigkeit erkennen.
David Klemm